Mittwoch, 21. März 2012

All things must pass

Tja, jetzt ist es leider soweit: letzter Abend, letzte Station, morgen geht's nach Hause. Wir sitzen mittlerweile in unserem Hotel in Darwin, dem Poinciana Inn, direkt im Zentrum. Haben uns hier für 3 Nächte eingebucht, damit wir am Tag vor unserer Abreise (ich fliege morgen, Caro am Samstag) Ruhe haben und in aller Gemütlichkeit unsere Rucksäcke reorganisieren können. Ist recht nett hier, billig, und vorallem sehr zentral gelegen ... und hat für unseren Bushi einen gratis Parkplatz direkt am Hotelgelände.

Sind heute in der Früh jedenfalls den "Hüfper" von unserem Vorort-Campingplatz zu unserem City-Hotel gefahren ... grad um dann zu lernen dass wir erst uma 14:00 Uhr einchecken können. Haben uns dann in den Stadt-Park gesetzt und 3 Backgammon gespielt. Und genau nach 3 war's dann einfach wiedermal (war ca. Mittag) einfach ZU heiss und ZU schwül, weshalb wir uns in ein Cafe verzogen haben. Ein Coke & ein Sprite und man kann stundenlang in einem Cafe inkl. Klima Brettspiele spielen. Toll.

Haben dann eingecheckt und ein wenig Auto geputzt. Dabei sind uns 5-10 Ameisen aufgefallen, die sich auf den Fahrer- bzw. Beifahrersitzen getummelt haben. Nicht weiter schlimm haben wir gedacht, wir waren schliesslich Camping. Aber irgendwie sind da aus dem Nichts immer noch mehr und noch mehr gekommen. Hm ... haben wir uns gedacht, woher denn auf einmal die alle kommen. Wir haben dann mal die zwei Campingstühle in ihren Hüllen rausgetan ... und genau DA ist es uns dann wie Schuppen von den Augen gefallen: in einem der beiden Stühle waren geschätzte 10.000 Ameisen drin, es hat einfach nur mehr gewimmelt. Wir hatten die Stühle jetzt am letzten Campingplatz ca. 4 Tage an einer Plame dran stehend platziert gehabt ... und da müssen sie sich eingenisstet haben und angefangen haben ein Nest bauen. Hat wirklich so ausgeschaut als wär da was Grosses im entstehen ... inkl. Bauholztransport und Eiertransport ... auf DEM Stuhl hat sich's abgespielt.

Nachdem wir gewusst haben dass wir den Stuhl aber sauber retourgeben müssen, sind wir dem ganzen mit Wasser, VIEL Wasser zu Leibe gerückt. Eine 9,6 Liter Gießkanne (die 3-4x gefüllt wurde) hat dem ganzen ein Garaus gemacht ... und wir haben die ganzen 10.000 Ameisen am ganzen Hotelparkplatz schwimmen geschickt. War eine ziemliche Sauerei ... aber wir sind sie losgeworden. GOTT SEI DANK haben sich die sonst im Auto nicht verteilt und sind grösstenteils NUR im Stuhl geblieben ... sonst hätten wir das Auto morgen früh (morgen ist Rückgabetag) ausräuchern müssen.

Haben uns dann nach der ganzen Ameisenanstrengung in den Hotelpool gehaut für 30 Minuten (natürlich wieder allein, sehr fein) und dann ein paar Backgammon am Pool gespielt. Natürlich wieder unter blauem Himmel ... der Wettergott meint es wirklich sehr sehr gut mit uns!

Abends waren wir dann an unserem letzten gemeinsamen Abend essen. Waren bei einem Italiener ... und es war unglaublich gut. Caro hat Pasta Gamberoni gegessen und ich Fritto Misto ... aber alles vom Feinsten. Dazu eine Flasche Weisswein, alles zusammen im Freien eingenommen, sehr toll.

Morgen in der Früh wird dann das Auto retourniert, zusammengeräumt finalerweise und um 15:30 kommt mein Flughafentaxi. Um 18:20 gehts von Darwin los ... und um ca. 23:irgendwas dann auf den 14:10 Stunden Flug von Singapore nach Heathrow. Na ich freu mich.

Aber alles in allem ist da hier das Ende des diesjährigen Urlaubsblogs ... ich hoffe wir konnten die Leserschaft halbwegs unterhalten .. WIR hatten jedenfalls Unmengen an Spass und den - zumindest für mich - besten Urlaub seit langem.

Bis zum nächsten Mal, see ya!

Killed by Camping

Dienstag, 20. März 2012

Litchfield

Unterwegs im Litchfield National Park
Liebe Freunde: Alles hat ein Ende ... nur die Wurst hat 2! Wenn man schon einen Blog-Eintrag mit so einem abgelutschten Spruch beginnen muss, dann heisst das meist nichts gutes. So auch diesmal. Nach 30 Tagen Australien und heute der letzten, 26sten (!) Nacht auf unserer Campingtour neigt sich unser Australienurlaub dem Ende zu. Am Donnerstag (übermorgen) setz' ich mich schon wieder ins Flugzeug und trete die sehr lange Heimreise an. Schade, war ein sehr sehr toller Urlaub in einem sehr tollen Land das mich sicher nochmal zu Gesicht bekommen wird. Schlimmes ist auch nix passiert, keine Vulkanausbrüche (Hallo Island!), keine Atomkatastrophen und Tsunamis (Hallo Japan!), einfach mal nix, sehr fein. Unser Auto hat die mittlerweile über 8.100km auch sehr brav gehalten ... keine Schäden, keine Probleme, Reifen, Scheiben, Motor, alles noch ganz. Die üblichen Weh-Wehchen halt (Fliegengitter eingerissen ein wenig, Schneidbrett bunt, etc), aber sonst alles bestens.

Mit dem Wetter haben wir, muss man wirklich noch extra mal betonen, aussergewöhnliches Glück gehabt. Die letzten 2 Tage hat sich sogar Darwin trotz Regenzeit von der schönsten Seite gezeigt, war oft blauer Himmel und wir haben uns wieder einschmieren müssen, und kein Tropen Regen (gut, kurz während dem Fahren, aber das zählt nicht), perfekt. Somit alles in allem 1,5 Tage Nieselregen in Western Australia, und das war's dann. Die Tropen hätten uns wirklich schlimmer erwischen können ... haben sie aber nicht!

Wasserfälle deren Namen
ich vergessen habe
Heute haben wir dann somit den wunderschönen Tag genützt um die ca. 120km gen Süden Richtung Litchfield-Nationalpark zu fahren. Eh fein, hat erst seit 1-2 Tagen wieder offen, war das ganze Wochenende wegen Überflutungen gesperrt. Sind eh recht spät aufgebrochen, aber stressen tun wir uns gegen Ende hin einfach wirklich nicht mehr, da ist gemütlich duschen & frühstücken einfach wichtiger. Im Nationalpark haben wir dann die üblichen Sehenswürdigkeiten abgeklappert, die in diesem speziellen Fall meist aus Wasserfällen und Pools bestanden haben. Nachdem wir wieder um die Mittagszeit unterwegs waren, haben wir wieder geschwitzt wie Sau, aber das tut zumindest meiner körperlichen Verfassung eh vielleicht nicht schlecht .. ich denke tatsächlich ich habe heute (nach LANGER Zeit) ein Gürtelknopfloch weiter benutzen können ... man glaubt es kaum.

Doppelt gemoppelt
Das anstrengenste aber gleichzeitig auch tollste im Nationalpark war sicher die kleine Wanderung runter in die Schlucht zum Pool der Florence-Falls. Vom Lookout selber sieht man die Fälle recht schön von oben, kann dann aber über einen kleinen Weg und 135 Stufen (steht genau so angeschrieben) runter inst "Tal" steigen und zum Pool hinspazieren. Haben wir dann gemacht, wobei mir beim runtergehen dann schon schlimmes zwecks wieder raufgehen geschwant ist (Mittagshitze und Stufen steigen aus Schluchten raus ist einfach nicht so meins). Unten im Pool war's dann aber fein schattig und zum aushalten, von den 2 Wasserfällen ist auch die Gischt fein rübergesprüht. Hab mich dann mit meiner Kamera umgehängt durch den Wasserfallabfluss gekämpft um ein nettes Bild der Fälle zu erlangen. Was auch gelungen ist ... OHNE dass ich samt Kamera in den Fluss gefallen bin. Wäre ich das nämlich, hätte den heutigen Post Caro geschrieben und er hätte mit "Andi hat sich heut seiner Kamera nach die Fälle runtergestürzt. Ende des Australien-Blogs."




Gollum sucht Fisch
Sind dann im Endeffekt durchgekurvt bis zu den letzten, grossen, bekanntesten Wasserfällen, den Wangi-Falls, wo Caro den unglaublichen Drang verspührt hat (wahrscheinlich weil ihr damals auf Rottnest die Japaner doch recht imponiert haben) rumzuposen. Musste natürlich fotografisch festgehalten werden :)


Wangi-Falls

Waren dann eh um 16:30 Uhr wieder daheim und haben den Tag - wiedermal - gemütlich am Campingplatz ausklingen lassen. DAS Highlight von Caro möchte ich der Leserschaft natürlich auch nicht vorenthalten ... beim Aufstieg von den Florence-Falls weg hat uns ein Ranger schon darauf hingewiesen, dass hier irgendwo Rock-Wallabies rumwuseln. Kurze Zeit später haben wir's dann auch schon gesehen ... und es waren sogar ZWEI, direkt neben den Stufen. Mutter und Junges. Und da, wie man weiss steht sich die Caro auf Känguruhs und Wallabies und so, war's dann einfach zu viel ... ein junges, kleines Rock-Wallaby war einfach der Overkill in Sachen "süsse kleine flauschige Tiere". Gott sei dank durfte man NICHT über das Geländer steigen, sonst würde das kleine Baby jetzt in unserem Auto wohnen.


Oooooohhhh!

Morgen heissts dann Übersiedlung ins Hotel (liegt direkt in der Darwin'schen Innenstadt) und Autoputzen. Werden uns dann einen gemütlichen, letzten Abend machen und am Donnerstag morgens dann unseren Bushi retournieren. Aber dazu mehr dann morgen, im wahrscheinlich letzten Eintrag dieser Reise. Gute Nacht soweit, hier ist es bereits 01:00 Uhr, ich muss langsam ins Bett ... und Caro träumt ober mir bereits vom Wallaby-Baby.

Montag, 19. März 2012

F wie "Frog"

Wir sind immer noch, nachwievor in Darwin in unserem "Hidden Valley Camping Platz". Immer noch toll hier, der Urlaub scheint gleich gemütlich zu Ende zu gehen wie er begonnen ... und verlaufen ist. Gestern haben wir uns dann doch wieder Programm gesucht und sind in den "Territory Wildlife Park", ca. 40km ausserhalb von Darwin aufgebrochen. Wetter war wiedermal perfekt für die öffentliche Betätigung ... es war FAST sogar schonwieder ein kleines Stückchen blauer Himmer zu erkennen ... aber sonst - wie meistens hier - einfach nur bewölkt und grau ... aber trotzdem "Oben-Ohne-Wetter" (für mich, zumindest).

Andi in der Wildnis ... quasi
Der Territory Wildlife Park ist ein recht grosses Areal hier, in dem man entweder per pedes oder mit so einem coolen futuristischen Bus/Zug durchgehen/fahren kann. Grosser Vorteil: die halten alles recht natürlich, das heisst man kommt sich nicht wirklich vor wie in einem Zoo, sondern eher wie in der Wildnis ... heisst: auch wenn man auf den normalen Wegen bleibt, muss man sich manchmal durch Gestrüpp oder über Wasserlöcher und Gatsch kämpfen. Haben uns dann anfangs gleich die "Birds of Prey" Show angesehen ... kommt halt eine Tiertrainerin raus in die Arena (das "Flight Deck") ... die wiedermal unglaublich voll war (ca. 10 Personen, toll ist das hier) ... mit so einem Habicht/Falken/Adler ... ich bin nicht so der Tierkenner wie die meisten wissen sollten. Greifvogel halt :) Der fliegt dann ein wenig rum, dann fliegt ein wenig ein Kakadu rum, dann ein Jabiru, und schlussendlich stürzt sich dann ein ... "anderer Greifvogel" von oben in den kleinen Teich und holt sich einen Fisch. Ach ja ... mein persönliches Highlight dieser Show war, als Greifvogel Nr. 1 gezeigt hat, wie er normalerweise als "Nesträuber" vorgeht: Die Trainerin hat ihm ein Plastikei hingelegt ... und der Vogel hat sich tatsächlich mit dem Schnabel einen Stein genommen und damit das Ei aufgeschlagen. Als Zugabe hat er dann noch die Eierschalen verräumt ... beeindruckend :)


Der Vogel mit dem Fisch

Kakadu, Papagei, wer weiss
das schon so genau



Falsche Spezies, liebe Kröte


Sind nachmittags dann eh recht bald wieder Richtung Darwin gefahren und ins "Woolworths" shoppen gegangen, weil abends ja BBQ mit unseren neuen holländischen Freunden angestanden ist. War dann wirklich recht nett, gut gegessen, gut unterhalten, a Zeitl gesessen und später noch Backgammon gespielt. War ein netter Tag.

Heute hat der Tag wieder so angefangen wie die letzten 10: Heiss und verschwitzt. Welch Schelm hier jetzt auch nur irgendeinen Funken Erotik vermutet: Weit gefehlt: Durch das tropische Klima hier und den abendlichen/nächtlichen Regen steigt die Luftfeuchtigkeit einfach enorm ... gepaart mit 2 schlafenden Menschen in einem Auto inkl. arbeitendem Kühlschrank und aufladendem Laptop wacht man einfach täglich schweissgebaded auf. Aber dafür ist die morgentliche Dusche dann umso feiner.

Erstes Highlight des Tages war dann auch das Event von dem sich der heutige Post-Titel ableitet. Caro ist ja bekanntlich "Round the World" am Weg ... und so auch irgendwann mal mit "Alaska Airlines". Diese wiederrum haben irgendwas an ihrem Flug geändert ... war aber nicht rauszufinden was genau. Darum hatte Caro das Vergnügen, heute in der Früh (australischer Zeit) von hier aus bei einer Hotline in Amerika (keine Ahnung was für eine Zeit) anzurufen und nachzufragen. War ein recht lustiges Gespräch - zumindest für mich  - weil Caro kann einiges ... aber auf englisch buchstabieren ist nicht so ihres :) Jedenfall spätestens dann bei "F ... like 'Frog'" und der 2-fachen Wiederholung dessen weil ihr Gegenüber auf der Hotline genau NIX verstanden hat, hab ich dann pünkltich um 0900 heute morgens das erste mal herzhaft lachen müssen. Ich will jetzt nicht hinschreiben wie Caros voller Name ist, aber es war alles in allem wirklich toll mitanzuhören ... und hat gefühlte 10 Minuten gedauert die Buchstabiererei :)

1-2 Crocos
Jedenfalls sind wir HEUTE dann, nachdem wir ausgiebig gefrühstückt haben (mal was anderes ... Toast und Cornflakes (hat jemand nebenbei gewusst, dass der Hahn von Kellogg's "Cornelius" heisst? Ich nicht. Bis heute!)) zum "Crocodylus Park" hier in Darwin gefahren. Hätte auch so eine Art Wilderness-Zoo sein sollen ... war's aber beim besten Willen nicht: War teuer, war klein, und vorallem: war sehr ungepflegt und lieblos hergerichtet. Gleich am Anfang hat einen ein Papagei begrüsst ... in einem ca. 1x1,5 Meter grossen Käfig. Ganz schlimm. Das Gehege der Wasserschildkröten war im Prinzip ein Swimming-Pool ... ohne IRGENDWAS ... kein Grass, keine Pflanzen, nix. Die Lagoon wo 700 Salzwasser-Krokodile drin waren, war im Prinzip nur ein grosses Loch im Boden, das mit einer schwarzen Folie rundherum ausgelegt war .. und EINEM Baumstamm in der Mitte. SEHR SEHR lieblos alles zusammen und überhaupt nicht toll. Sogar den paar Tieren hat man angemerkt dass sie hier nicht sein wollen ... die meisten sind einfach am Rücken irgendwo im Schatten rumgelegen ... bei den meisten hat man auf den ersten Blick gemeint sie wären tot! Na, ganz schlimm, schlimmster Zoo ever.

Ja wo ist das Hühnchen?


Das beste an der Geschichte war dann doch noch die Croco-Führung die wir mitgemacht haben ... gab ein paar Geschichten zu hören und ein paar springenden Krokodile zu sehen ... und - wiedermal das Highlight für Caro - auch wieder Babykrokodile zum angreifen. Das ganze war recht nett ... aber alles in allem ein wirklich schrecklicher Zoo ... der mit "artgerechter Tierhaltung" wirklich wenig zu tun hat. 


Gwen ... again

Haben uns nachher noch in den hiesigen Botanical Garden hier in Darwin gehaut, der allerdings nicht wirklich was besonderes war muss ich sagen ... hab schon viel schönere gesehen. Und an den Strand (Mindil Beach) sind wir auch noch einen Sprung gefahren, weil der gleich ums Eck war. Aber ist hier (leider) kein Strand mehr zum Schwimmen oder Schnorcheln oder sowas, sondern einfach ein klassicher Stadtstrand im Norden mit rauher See und unruhigem Wasser das ÜBERHAUPT nicht zum Baden einlädt. Schon allein wegen der vielen Box Jelly Fish Warnschilder nicht.

Mindil Beach, Darwin

Abends haben wir uns heute dann wieder ein sehr sehr leckeres BBQ gemacht ... diesmal allein, weil unsere holländischen Freunde noch irgendwo mit Familie unterwegs waren. Sind aber später dann zu uns gestossen auf ein paar Bier und Bretzeln. Backgammon war auch wieder dran ... 12:11 Tagessieg für mich (nach 2 eher vernichtenden Tagessiegen für die Caro, ganz schlimm) ... allerdings ein sehr sehr bitteres Backgammon (die die das Spiel kennen wissen was das heisst :( ) hab ich einstecken müssen ... aber wenn man mal im ganzen Spiel genau 3 Steine bewegt und mehr nicht, weiss man wie's gelaufen ist.

Was steht morgen am Programm? Wir wissen's nicht ... wie toll, so ein Urlaub.


Caro gefangen in Quallen ...
zumindest so ähnlich

Samstag, 17. März 2012

It all comes to an end ...

So, liebe Freunde, langsam neigt sich das Abenteuer dem Ende zu. Heute sind wir von unserem letzten Camp in Jabiru aufgebrochen und die 300km nach Darwin, der grössten Stadt hier im Northern Territory gefahren. War soweit ok ... mussten nur zweimal einen grossen Fleck "Water over Road" überqueren, war aber dank unseres coolen Autos kein Problem.

... und wenn man sich DA jetzt noch
ein paar Krokos dazudenkt, hat man
den Salat

Haben dann recht gleich vor Mittag unseren Campingplatz "Hidden Valley" gefunden ... lustigerweise haben wir gleich alte Bekannte getroffen, die 2 Holländer vom Kakadu-Nationalpark waren auch wieder da ... aber die hatten grad Action, weil heute Abends die Hochgzeit seiner Schwester am Strand angestanden ist. Aber immerhin haben wir mit den zweien (und ich glaube mit dem Rest vom Campingplatz) morgen gleich abends auf ein Gemeinschafts-BBQ ausgemacht ... freu' mich schon, wird sicher nett, gibt sicher an Haufen Fleisch und Bier. Unser Stellplatz hier ist wieder sehr idyllisch ... abseits von gut und böse, wunderschöne Sanitäreinrichtungen ...Pool ist auch super (war gleich wieder 20 Längen schwimmen), kurzum: perfekter Campingplatz für die letzten Nächte mit unserem Auto.

Cosy

Kurzer Nachtrag noch zu unserem recht tropisch angehauchtem Park die letzten 2 Nächte: Von Anfang an hat sich ein Frosch bei mir im Männerklo sich sein Platzl gesucht und es sich gemütlich gemach ... zuerst oben im Eck, dann unten hintern Klo ... und zu guter letzt ...  Bilder sagen mehr als 1.000 Worte:

Wie kann man DA aufs Klo gehen? :)

Haben uns dann wie gesagt nach dem Erkunden unserer Campingplatzes in Darwin (genauergesagt in einem kleinen Vorort von Darwin) dann noch auf in die Stadt, Downtown sozusagen, gemacht. Sind ein wenig rumspaziert, zur Touristinfo, und in sonstige Gefilde die halt am Samstag offen hatten.

Eine der Attraktionen die wir uns gleich am Anfang anschauen wollten, war die tägliche Fütterung von Fischen im Hafen von Darwin. Am Weg dort hin sind wir durch den Bicentannial-Park geschlendert ... und zufällig mussten wir pinkeln. Warum ich das extra erwähne? Weil wir heute das MASTER-Klo entdeckt haben ... das beste öffentliche Klo ever ... den Ruler über alle anderen öffentlichen Toiletten ... den King of Kings im Bereich öffentliche Notdurft, DAS Klo der Klos, dass über alle anderen herrscht und dem nix auch nur irgendwie nahe kommt. Wären wir bei "Herr der Ringe", wäre das der Sauron der Klos: das EXE-LOO.

Für manche ist es vielleicht nur eine normale Box im Park ... aber für mich/uns war es das beste öffentliche Klo das wir jemals gesehen haben. Man ist genau reingegangen ... und eine Stimme hat einem gesagt "Welcome to Exe-Loo!". Kurz darauf hat sich die Tür automatisch geschlossen ... und eine Stimme hat einem gesagt "Door ist now locked!". Und das beste: Dann auf einmal hat die klassiche Fahrstuhlmusik angefangen ... und man hatte genau 10 Minuten Zeit, bevor sich das ganze von selbst geöffnet hat. Ein weiteres cooles Feature: Das Klo hat sich - sofern es ein paar Minuten von niemandem benutzt wurde - selbst gereinigt. Entschuldigung, wie cool ist das denn? Und die Spühlung ging auch erst (automatisch) sobald man sich die Hände gewaschen hat. Wie gesagt, bestes Klo ever!!!

Da steht es, majestätisch

Inneneinrichtung ... hätte fast das Wasch-
becken mit dem Pissoir verwechselt

Man erkennt die Freude meinerseits beim
Verlassen der Toilette :)

Leider konnten wir beide nur jeweils 1x aufs Klo, wäre gern mehrmals da rein gegangen. Ein Klo das mit einem spricht ist einfach unschlagbar!

Sind dann noch weiter an den Hafen gegangen, weil da die nächste Attraktion von Darwin, die tägliche Fischfütterung, auf uns gewartet hat. War ein kleines Spektakel mit Eintritt, aber dafür durfte man mit Unmengen Toast-Brot die Fische - die zahlreich angeschwommen gekommen sind - füttern und versorgen:





Später haben wir uns wieder an unseren Campingplatz zurückgezogen und uns einen chilligen Nachmittag gemacht. Morgen schauen wir vielleicht mal in den Wilderness-Park ...mal gucken was da so alles kreucht und fleucht :

Freitag, 16. März 2012

Im Amazonas .. oder doch nicht ganz

Unser aktuelles Zuhause
Heute war ein interessanter Tag. Sind relativ spät aufgestanden (um halb 8 oder so mal ... hab auf''s Klo müssen, darum hat sich dieser Zeitpunkt leider nicht weiter nach hinten schieben lassen), haben etwas gefrühstückt, uns kurz mit unseren holländischen Nachbarn unterhalten (die heute wieder retour nach Darwin mussten) und ein wenig gechillt. Die haben irgendwie eine Hochzeit von ihm seiner Schwester und sind jetzt nur zwischendurch kurz zu einem 3-4 Tage Roadtrip aufgebrochen. Waren auch "Britzer" so wie wir, allerdings mit einem kleinen "VW-Bus"artigen Gefährt unterwegs, über das er selbst (ist LKW-Fahrer in Holland) geschumpfen hat, weil er nur gemeint hat die Kiste wäre instabil wie sonstwas und 130km/h (was hier im Northern Territory die Höchstgeschwindigkeit ist, btw.) geht sowieso nur gerade aus, sonst kippt er um.

Ja wo ist das Krokodil?
(Das ist eine Brücke (!) nebenbei!)
Um 10:30 haben wir uns dann auf den Weg zu unserem heutigen Hauptziel, einer Flussbootsfahrt gemacht. Pünktlich beim losfahren hat's dann zum Regnen begonnen ... während der Fahrt dann regelrecht zum monsunartigen Schütten. Generell fährt man hier eigentlich dauernd neben Sumpflandschaften wo das Wasser bis zum Strassenrand, ja teilweise über die Strasse drüber reicht. Na bravo haben wir uns dann zwecks Bootsfahrt jedenfalls gedacht, so wird dass wahrscheinlich nix mit unserer coolen Bootstour heute. Hier ist sowieso die ganze Gegend schon prinzipiell überflutet, das bisschen mehr macht den Fluss wahrscheinlich unbefahrbar.

Falsch gedacht, wie sich herausgestellt hat: Fast zeitgleich mit Besteigen des Boots (so ein kleines mit Dach, Platz für ca. 40-50 Personen) hat's aufgehört zu regnen und alles war bestens. Waren mit einer kleinen Pensionistenreisegruppe an Bord, ca. 15-20 Leute, ganz nett und vorallem ruhig. Kurz nach 11:30 sind wir dann losgestartet.

Durchs Dickicht, 6-8m über Grund
Ich kann mir beim besten Willen NICHT vorstellen, wie eine solche Bootstour in der Dry-Season auch nur halbsocool sein kann wie wir sie heute erlebt haben. Das Wasser vom Yellow-River war ca. 6-8 Meter über Normalniveau, weshalb das GANZE Gebiet hier komplett überflutet war. Wir sind uns auf unserer Tour wirklich vorgekommen, als würden wir durch eine Amazonaslandschaft tuckern. Hab an dich denken müssen Elke, die das ja in Echt gemacht hat ... muss aber genau so gewesen sein, sehr beeindruckend.


Mitten durch durch das Gestrüpp
 

Unser Guide hat uns zuerst entlang des Hauptflusses manövriert, dann durch irgendwelche Büsche und Wälder hindurch (wo normalerweise Spazierwegen wären im Sommer hat er gemeint), durch Billabongs und dann später alles wieder retour. Nachdem der ein Auge für sowas hat, hat er uns immer wieder an Tiere auf den Bäumen bzw. Sträuchern herangefahren und uns ein paar Geschichten davon erzählt. Sehr toll. Alles in allem eine sehr sehr tolle, 1,5-stündige Bootsfahrt mit PERFEKTEM Wetter für die Stimmung dortn. Ein paar Eindrücke der dort'n gesehenen Tiere ... der Jabiru zeigt sich anscheinend recht selten:


Ein Jacana mit Jungen

Baumschlange

Einer (der 2 gesehenen) Jabirus


Nach einer kurzen Jausenpause sind wir noch an einen anderen Ort im Nationalpark gefahren und dortn ein wenig rumspaziert und geklettert. War recht ok, nette Ausblicke und ein paar alte Wandmalereien haben wir auch gesehen.

Klassische Höhlenmalereien


Tja, und nach einem Supermarktbesuch waren wir dann uma 16:30 oder so eh schon wieder "daheim". Später noch schnell was gekocht und dann nahm der Abend eh schon seinen Lauf.

Die Engländer essens in der Früh,
die Österreicher am Abend


Morgen möchten wir nach Darwin aufbrechen, wobei wir vorher die Road-Conditions checken müssen. Aktuell gibts auf dem Arnhem-Highway (den brauchen wir) genau 3 Problemzonen, immer "Water over Road". 2 scheinen zu gehen, aber bei einer Stelle steht "Only high clearance 4WD". Naja, schau ma mal was uns erwartet morgen.

Donnerstag, 15. März 2012

Geschichten aus dem Reich der Tiere

Die letzten 2 Tage waren wirklich sehr tierisch muss ich sagen. Nicht mal im übertragenen Sinn, sondern wirklich. Wir haben jede Menge gesehen ... obwohl wir in keinem Zoo oder Park oder sonstiger Attraktion waren. Wir haben gestern "Gehvögel" auf der Strasse gesehen (fast zusammengefahren muss man dazu sagen ... weil die einfach echt zu faul zum wegfliegen waren), so reiherähnliche Tiere sind das. Wir haben heute Mini-Gehvögel gesehen, die am Campingplatz vor unserem Auto hergegangen sind ... hatten so gelbe Dinger vom Hals hängen ... ähnlich wie ein Huhn. 

Gestern haben wir noch schwarze Schweine gesehen ... allerdings tot auf der Strasse liegen, also weniger toll. Einmal ist uns ein riesen Bulle quer über die Fahrbahn gehüpft ... vom rechten Sumpf neben der Strasse in den linken ... und weg war er. So wie die Schlange, die kurz nach ihm genau das gleiche unternommen hat. Was noch recht toll ist: Auf unserem aktuellen Campingplatz wohnen 2 interessante Tiere. Einmal wäre da eine wirklich grosse Fledermausart zu erwähnen. Haben wir erst abends bei Dämmerung dann gesehen ... zerst eh gemeint es ist wieder einfach nur ein grosser Vogel ... war dann aber eine grosse Fledermaus. Wie sich dann herausgestellt hat wohnen in den Bäumen neben uns einige davon. Ist recht toll, wenn man vom Auto aussteigt und vom Baum nebenan schwingt sich eine Fledermaus vorbei. Der zweite Campingplatz-Bewohner hier ist Bingo. Bingo ist natürlich nur der Name den ich ihm gegeben habe ... ist natürlich ein Dingo. Der schlendert hier einfach rum, schaut ein wenig, dann sucht er wieder das weite. Und wenn man mal nicht beim Auto ist schleicht er sich ran und schaut was es da so neues gibt. Also wir mal kurz auf einem Platzrundgang waren, hat er sich derweilen an unser Auto angeschlichen und irgendwas vorne rumgetan ... nachdem danach bei ihm vor dem Auto Federn waren, unten an der Stossstange Federn sind, gehen wir mal davon aus dass wir irgendwo auf unserer Reise - wiedermal - einen Vogel erlegt haben (gut, es mussten EINIGE dran glauben teilweise) den sich Bingo (der Dingo) dann einfach als Nachmittagssnack von unserer Stossstange geholt hat. Na immerhin. Caro gefällt das ganze nicht so, schon allein weil ihr diese Tiere einfach suspekt sind, aber derweilen gehts noch ... solang er uns nur gemütlich aus der sicheren Distanz beobachtet. Meine Anlockversuche durch Pfeifen und "Hier Bingo Dingo!" blieben leider noch ohne Erfolg. Schau ma mal, morgen ist ja auch noch ein Tag! Ach ja, und am Männerklo hängt rechts oben im Eck ein grosser, grüner Frosch. (Ich weiss allerdings nicht, wie lange schon)

Ach ja, ein Känguruh haben wir heute auch noch gesehen. Leider ein Totes. Nämlich auf meinem Teller! Namm! Hab mir heute zu Mittag und Abends am BBQ-Grill Känguruh-Burger gemacht ... gut waren sie. Caro wollte nix, sie hat gemeint "Ich ess sicher keinen Skippy!" 

Naja, mehr für mich :)

Ach ja, Christoph: Die Krokodilskobra die du mir angewünscht hast, hat sich uns leider aktuell noch nicht dargeboten, aber ich werde versuchen sie zu fotografieren wenn sie das dann tut. Sofern ich das Foto von aussen und nicht von innen machen kann, versteht sich.

Um diesen Exkurs ins Reich der Tiere wieder zu beenden: Wir sind mittlerweile in Jaribu (das eigentlich Jabiru heisst, aber ich verwechsle das dauernd), einem kleinen Örtchen mitten im Kakadu-Nationalpark. Sind heute vormittag gemütlich von Katherine raufgefahren, nix nennenswertes passiert. Leider erwischen uns die Ausläufer vom Tropical Low immer noch, somit regnets den halben Tag. Aber auf das waren wir eingestellt, es ist halt mal Regenzeit und aus. Den Umstand, dass dadurch dann weniger Leute hier oben im Norden unterwegs sind, haben wir dann heute wieder so mitbekommen: Beim Office von unserem Campingplatz hat man uns gesagt "You have 165 Camping-Sites to choose from ... have fun!". Und tatsächlich, bis am späten Nachmittag waren wir glaub ich am ganzen Campingplatz allein. Toll, kann man sich zum Klogehen 5 Klos und zum Duschen 5 Duschen aussuchen. Oder so wie ich mir das vorgestellt habe: In einer Ausziehen, in einer Einshamponieren, in einer Duschen, in einer Anziehen und die 5. ist für den Notfall. Aber "leider" kamen dann noch andere 2 Camper (ein holländisches Pärchen), somit wurde nix aus meinem Plan und ich musste in EINER Dusche ALLE Sachen erledigen. Pf.

Aber einen Vorteil hatte das Platzangebot: Wir haben uns mit dem Auto genau in Klonähe (damit wir nicht wieder durch die Nacht wandern müssen im Stockdunkeln so wie gestern) gestellt und gleichzeitig 3m von einem überdachten (!) BBQ-Häuschen mit 2 Sitzbänken und Grill und allem entfernt. Und genau DA haben wir dann feinerweise den verregneten Tag mit Backgammon, Internet, Essen und Lesen verbracht. Feini.

Waren heute bei der Ankunft noch schnell im Touristcenter und haben uns die wenigen Dinge erklären lassen, die hier entweder nicht überschwemmt oder nicht generell für 6 Monate gesperrt sind. Wie gesagt: Sind wenige. Aber somit werden wir morgen vormittag gleich versuchen uns auf eine Bootstour einzubuchen und ein wenig im Kakadu rumzufahren. Für Nachmittags wär dann eine kleine 2-3 Stunden Wanderung vorgesehen. Schau ma mal was der Wettergott dazu sagt. Aber immerhin, wie sagt man: Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung!

So, ich geh jetzt Zähneputzen (ist ja hier ganze 8,5h früher als daheim) und schauen ob ich Bingo noch wo erblicken kann.

Mittwoch, 14. März 2012

Going' North

Mittlerweile kann ich aus dem kleinen Örtchen "Katherine" berichten, und: ja, somit haben wir unsere Western Australia Tour hinter uns gebracht, haben heute die Grenze überschritten. Knapp 7.000km später sind im Northern Territory angekommen. Die Wet-Season macht sich hier dann doch langsam bemerkbar, aber dazu später mehr.

Haben gestern dann noch unter Tags ein wenig Kununurra erkundet ... das wenige dass es zu erkunden gab soll das heissen. Sind Vormittags gleich mal in den am Standrand liegenden Mirima-Nationalpark gefahren und da ein wenig spazieren/wandern gegangen. War SEHR anstrengend, da die Luftfeuchtigkeit diesmal einfach fast schon zu hoch war ... die Schwüle war dermassen, dass wir beide nach ca. 5 Minuten gehen (!) schon komplett durchgeschwitzt waren, als hätten wir geduscht. Yummy, da weiss man was man gemacht hat. In diesem - recht kleinen - Nationalpark gibts eigentlich nur eine kleine Schlucht zu bewundern und ein paar nette Felsformationen, das war's dann aber auch schon:



Nach der kleinen Tour, die uns diesmal wiedermal durch verwachsene Dschungel-Gefilde geführt hat ...


... sind wir wieder retour in die Stadt aufgebrochen. Kurz im lokalen Supermark die Lebensmittelvorräte aufgefüllt, kurz ein Sandwich gejausnet und dann wieder weiter. Geht eh alles recht schnell hier, ist alles recht klein. Und immer noch: Keine Menschen und Touris ... toll. Sind dann zu einem "Celebrity Tree Park" gefahren, wo berühmte Menschen jeweils einen Baum gepflanzt haben. Wie sich dann allerdings herausgestellt  hat: Berühmt ... in Australien. Wirklich gekannt haben wir keinen ... Caro irgendeinen Schriftsteller (von dem ich den Namen schon nicht mehr weiss) und ich den guten Baz Luhrmann, immerhin. Also auch weniger spannend. Ausserdem hat mich ein Rudel Ameisen attackiert (gut, ich bin versehentlich in ca. 1.000 reingestiegen) und ein Schwarm Moskitos verfolgt. Wo die Raupe auf meiner Hand herkam, kann ich nicht sagen. Alles recht abenteuerlich hier. Nachdems da allerdings schon wieder zu regnen begonnen hat, haben wir uns wieder unserer derzeitigen Lieblingsbeschäftigung zugewendet: Camping. Nachdem sich die "Highlights" zur Zeit einfach in Grenzen halten (was aber bei weitem nicht schlimm ist), verbringen wir die meiste Zeit gemütlich am Campingplatz ... jausnen, Backgammon-Spielen, Lesen, was trinken, etc. etc., sehr gemütlich muss ich sagen. Abends dann noch ein wenig am Camping-BBQ gegrillt, sehr gut war's. Gestern dann eben auch noch am Nachmittag und Abend 2x in den Pool gehaut und ein paar Längen geschwommen (diesmal sogar 20, oha!), solange die Haare und alles im Freien trocknen geht das alles noch recht Hand in Hand. 

Abends ist dann wieder unser Cane-Toad-Freund vorbeigekommen und hat uns was von einem Cyclone erzählt der sich grad der Küste nähert. Haben wir dann gleich im Internet gecheckt ... und tatsächlich hat sich ein (noch) "Tropical Low" der Küste genähert und würde bald an Land gehen. Haben dann die mögliche Route gecheckt und beschlossen dem Ganzen nach Norden hin auszuweichen.

Gesagt, getan, haben uns somit heut in der Früh auf die nächsten 500 Kilometer nach Katherine, unserem nächsten Ziel, gemacht. Auf der Fahrt hats 50% durchgeregnet, Vorboten vom Cyclone wie wir glauben ... haben wir doch genau das Gebiet durchkreuzt, durch dass er heute / morgen durchbrausen wird. Aber wenn man die nationale Cyclone-Karte anschaut, haben wir's noch ganz gut geschafft glaub ich und sind vorbei. Somit sollte der für uns mal kein Thema mehr sein.

Katherine hier ist eigentlich kaum erwähnenswert ... haben uns dann auch gleich auf unseren SEHR leeren Campingplatz gehaut. Über leichte Umwege allerdings, weil die Strasse direkt her war überflutet und nicht passierbar. Und nachdem im River wiedermal Krokodile leben und der eben übergeht, is' da hier einiges an Gegend gesperrt. Scheint hier recht ein Thema zu sein die Krokodilgefahr, weil an jedem Eck warnens einem vor der "Croc-Danger". Naja, nachdem wir die in Broome in Action gesehen haben, müssen wir denen in freier Wildbahn echt nicht begegnen.

Morgen werden wir uns dann als allererstes mal schlau machen wie die Wettersituation im Kakadu-Nationalpark und in Darwin so ist, und aufgrund dessen dann unser weiteres Vorgehen planen. Aber hier werden wir aller Vorraussicht nach mal abhauen, das hier war wirklich nur als Nächtigungs- und Campingzwischenstopp gedacht. So denn, morgen dann vielleicht mehr aus ... schau ma mal :)

Montag, 12. März 2012

Kununurra

Das wird heute glaub ich der kürzeste Blog-Eintrag dieser Reise. Grund: Es hat sich wirklich NICHTS spannendes ereignet. Also nichts. Der aufmerksame Blog-Leser weiss natürlich vom gestrigen Eintrag her WARUM das so ist.

Genau ... weil wir heute im Prinzip nur Autogefahren sind.

Die gestrige Nacht, um das Kapitel Broome abzuschliessen, wurde im Endeffekt noch mit einem Regenguss der feinsten Sorte beendet ... pünktlich um ca. 22:00 Uhr hats dann voll zu schütten begonnen, was uns in unser Auto getrieben hat. Gut, fein dass wir im Auto eine Bank und Tische haben, somit im Prinzip alles recht gemütlich. Nachteil: wir haben beide noch aufs Klo müssen ... und somit hats geheissen "Rennen durch den Monsun" ... was auch im Endeffekt dann so war. Bin noch nie auf so kurzer Strecke in so kurzer Zeit so nass geworden. Aber mei, wir sind hier ja quasi im Dschungel ... zumindest klimatechnisch.

Jedenfalls hat dann nach einer kurzen Nacht (ich bins dank der Hitze und 600%igen Luftfeuchtigkeit im Auto erst uma 01:30 Uhr einderschlafen) unsere grosse Tour um 06:45 begonnen ... lagen auch über 1.000km vor uns. Haben das dann recht gut gemeistert muss ich sagen (hatten sehr feines Autofahrwetter ... sonnig, teilweise bewölkt, aber nur ca. 5-10 Minuten Regen) ... und sind um ca. 17:30, also nach 10:45 Stunden Autofahrt (die dann doch recht geschlaucht hat) an unserem Ziel in Kununurra angekommen. Die Landschaft hat sich mittlerweile hier in den Kimberleys auch ein wenig geändert ... es wird alles grüner und ein wenig "lebendiger" ... auf einmal gibts neben der Strasse richtige Bäume und nicht nur Sträucher ... man merkt dass wir in den Norden rauffahren. Haben uns dann am Campingplatz gleich unseren Stellplatz gecheckt (hier auch eher wenig los wegen der Wet-Season ... somit konnten wir wieder aus ca. 2 Dutzen Stellplätzen frei wählen), ein Bierl getrunken auf den harten Tag und dann dem Abend seinen Lauf nehmen lassen. Ach ja, in den Platz-eigenen Pool hab ich mich für 2-3 Runden (gut, 1 "Runde" ist hier 10m, also insofern, klingt besser als es ist :)) noch reingehaut, war nach so einem Tag sehr erfrischend.

Campingplatz hier ist sehr chillig müssen wir sagen ... sehr verwuchtert und verwachsen, aber alles in allem recht sauber. Macht einen sehr netten Eindruck das ganze. Deshalb haben wir uns auch entschieden, hier morgen noch 1 Nacht mehr zu bleiben und die Gegend zu erkunden .... weil morgen schon wieder 8-9 Stunden Autofahren muss ja jetzt echt nicht sein. Recht lustig ... gleich am Anfang beim Rumräumen ist so ein Typ zu uns hergekommen (der scheint hier der Gärtner oder so zu sein) ... mit einer Kröte in der Hand. Einer "Cane Toad" (TOAD, da hab ich ein wenig an die Arbeit denken müssen :)). Die gilt hier nicht als heimisch und eher als Plage, deshalb versuchen sie die eher zu fangen ... und zu töten. Er hat uns dann einiges über die Kröte erzählt, uns die Giftdrüsen und das ganze Zeug gezeigt und sonstiges mehr. War recht interessant.

... ein wenig abgedriftet ist das ganze, als er uns dann erklärt hat, dass zwar das Gift für den Menschen tödlich (!) ist sollte man es "versehentlich" essen ... aber die meisten Leute hier sich die Kröten fangen ... um sie zu töten, zu häuten ... und dann - obacht - die Haut mit dem Gift zu rauchen (!) ... weil das high macht. Na bravo. Er hat uns dann gleich eingeladen ob wir ein wenig "Good time!" mit ihm und einem Buddy haben wollen ... waren wir jetzt nicht so scharf drauf. Klingt komisch, ist aber so :)

Zweiter interessanter Besuch war dann kurz darauf eine Dame die uns geraten hat den Boden etwas im Auge zu behalten, weil sich letzte Woche hier eine Python (!!) um ihren Fuss geschlängelt hat. Aber immerhin beisst die nicht, hat sie gemeint. Ganz toll. Haben leider vergessen zu fragen WIE GROSS die war ... weil eine 0,5m Python die meinen Fuss erwürgen will is mir wurscht ... eine 5,0m Python die MICH erwürgen (und dann runter-würgen) will ist mir NICHT wurscht. Naja, wir werden sehen.

Jedenfalls scheint hier ein netter Platz zu sein, Riesenkröten, Python-Schlangen ... schauen was wir morgen bei Tageslicht alles so entdecken :)

Jetzt ist mal Schluss mit Wüstensand

Sonntag, 11. März 2012

Salties

Toll. Jetzt sitz ich hier vor unserem Campervan in Broom an der Oceanfront ... und seh genau nur die Hälfte. Grund: Mir brennt mein rechtes Auge wie Sau. Warum? War vorher duschen und mir ist von unserem neuen Haarshampoo was ins Auge ... und das ist leider nicht so chillig wie das letzte ... sondern brennt wie ... Chilli. Aber "Es riecht gut!" hat Caro gemeint ... na immerhin, kann ich mir in Zukunft, wenn ich dann mit Augenklappe rumrennen muss, die Sachen hier in Australien erriechen statt anschauen. Auch mal was neues.

Der heutige Tag jedenfalls war sehr gemütlich. Aufgestanden mal irgendwann nach 7, wir hatten ja heute nicht wirklich Programm. Meinereiner ist schon knapp vor 06:00 Uhr aufgewacht, weil da die Vögel aufstehen und immer ungestört rumplären dass es mir nicht mehr wurscht ist. Caro kriegt aufgrund iherer Ohropax davon genau nix mit uns schläft weiter.Aber man soll nur wissen dass man in der Natur ist. Haben dann gemütlich gefrühstückt und ein paar Backgammon gespielt (ich sag jetzt nicht dass es 6:0 für mich ausgegangen ist, weil sonst ... oh, zu spät) und ein wenig in der Vormittagssonne rumgesessen. Zu Mittag konnten wir uns dann doch noch aufraffen und sind in einen kleinen Ortsteil von Broome hier gefahren, Chinatown ... klingt nach China, ist es aber nicht. Waren an Haufen Geschäfte und Boutiquen ... die natürlich alle zu hatten, weil heute bekanntlicherweise Sonntag ist. Nichtsdestotrotz haben wir dann dortn einen kleinen Spaziergang gemacht (bei wiedermal tropischen Verhältnissen ... man kommt sich hier vor als würde man Dauerduschen weil man einfach immer nass ist) und uns dann in ein Cafe gesetzt, was getrunken und weiter im Backgammon gefightet (jetzt kann ich aber echt nicht sagen wie's da ausgegangen ist, weil sonst schüttet mir Caro eventuell noch Shampoo ins linke Auge und ich bin komplett blind).

Da spielts Caramba!
Haben uns dann um 15:00 Uhr auf den Weg zum ca. 20km vor Broome gelegenen "Malcolm Douglas Wilderness Park" aufgemacht, unserem heutigen Nachmittagsprogramm. Genau beim Losfahren hat uns ein gscheiter tropischer Regenguss erwischt, der feinerweise genau 1h gedauert hat, also genau PÜNKTLICH zum Beginn der Führung schon wieder zu Ende war. Das ist hier mit den Stürmen oft so ... fangen an, wüten kurz gscheit, und nach oft 10 Minuten ist alles vorbei. Grundsätzlich muss man - wiedermal - anbringen dass wir hier in Australien Wetterglück, Wetterglück und nochmal Wetterglück haben. Ich befürchte zwar nachwievor uns wirds ab in 2-3 Tagen einregnen, weil doch noch Regenzeit im Norden ist, aber egal, die Bilanz im Ganzen kann einfach nicht mehr negativ werden. Sehr fein.

Caro mit Croco
Im Wilderness-Park hat dann eben um 16:00 Uhr eine kleine, 1-stündige Tour angefangen, geleitet von so einem recht sympathischen ca. 30-jährigen Burschen, in klassischem Ranger-Outfit. Aber hat perfekt gepasst das ganze. An Leuten waren wir ca. 20-30 alles in allem, nicht zuviel, aber auch nicht zu wenig. Er hat uns eine Menge über Krokodile erzählt während der Führung, und auch zu jedem einzelnen der Tiere ein Geschichte gewusst. Gestartet hat das ganze gleich mit einem "Crowd-Pleaser" ... aufgetaucht ist er gleich mal mit 2 Baby-Krokodilen, die er einfach so mal die Runde gegeben hat. Feinerweise ist Caro dann gleich als zweite Person drangekommen, was ihr anscheinend so dermassen gefallen hat, dass das Baby-Krokodil jetzt den Namen "Gwen" trägt. Ich habe dazu keine Meinung ... ausser: "Gwar!" hätte ich besser gefunden! :)

Schni-Schna-Schnappi!
Jedenfalls gabs dann gleich ein sehr beeindruckende Fütterung, während der er tote Fische und tote Hühner ins Gehege reingeworfen hat. Wenn ich "Gehege" sage, mein ich kein so modernes Hochsicherheits-Gehege wie es in Freizeitparks gibt ... sondern ihn hat genau ein popliger Maschendrahtzauf von ca. 25 riesigen Salzwasser-Krokodilen getrennt. War SEHR beeindruckend muss ich sagen, schon allein wenn so ein 5-6 Meter teil sich nach einem toten Huhn hechtet ... und das Zuschlagen der beiden mächtigen Kiefer klingt als würde man 2 riesige Holzplatten aufeinanderschlagen ... macht was her. Und macht vorallem Hoffnung dass wir einem auch nur halbsogrossen Tier wie heute auch nicht im Entferntesten jemals auf dem Rest unserer Reise begegnen. Weil wie Caro beim "Red  Baron" (das grösste Krokodil dass sie dortn haben ... ich glaube 7 Meter oder so) gemeint hat: In DAS würde sie 1:1 genau ohne Probleme einfach nur reinpassen, der könnte sie genau so einfach schlucken ... so gross war das Ding. Und wieder: Getrennt von einem durch einen kleinen, billigen, alt und instabilaussenden Maschendrahtzaun.

Dr. Dolittle, Nr. 1
Sind dann eben noch einige Gehege weiter gegangen ... an Krokodilen vorbei wo "Extremely Dangerous!" draufstand oder "Keep away from the Fence!" oder Sonstiges gleiches. Alles aber sehr sehr toll. Vorallem der Umstand, dass der Park ansich wirklich ganz einfach gehalten ist, kein grosses Schnick-Schnack-Werk drumherum, sondern einfach nur die Gehege mit den Reptillien, hat das Ganze sehr authentisch wirken lassen müssen wir beide sagen. Nach der eigentlichen Führer haben wir uns dann noch 45 Minuten lang sonstiges Getier angeschaut ... Känguruhs, Wallabys, Unmengen an Vögeln, wiedermal Emus, Dingos (die echt wie knuffige Hunde aussehen), Alligatoren (die im Gegensatz zu den Salzwasserkrokodilen wie Spielzeug aussehen), Flughunde, Kookaburras, etc etc. Caro hat immer wieder versucht wieder ihren Frieden mit der Tierwelt zu schliessen und hat auf jedes Tier dass nicht flüchten konnte (und nachdem sie alle in Gehegen waren waren das so ca. ALLE) einreden angefangen. Der grad zwischen "Oh, ich glaube dem gefällt das!" und "Ich glaube der Vogel versucht sich vom Ast zu stürzen!" war sehr schmal muss ich sagen. Aber immerhin, war nett zum anschauen muss ich sagen. 

Dr. Dolittle, Nr. 2
Sind dann nach Parkschliessung (das ganze Spektakel hat nur 2h gedauert, ist ja schliesslich Wet-Season hier im Nordwesten) nach eineml kurzen Tankstopp wieder retour an unseren Campingplatz gefahren und haben mit dem üblichen Abendprozedere begonnen: Chillen, Essen kochen, Aufräumen, Duschen (welches hier recht spannend ist ... man hat immer Gesellschaft von Spinnen, Käfern, Kakerlaken, Vögeln, Echsen, etc. ... aber man gewöhnt sich dran ... und ist auch recht nett wenn man nicht alleine Duschen muss :)), Internetln, Backgammon, etc.

Morgen erwartet uns glaub ich der härteste Auto-Tag des Urlaubs ... vor uns liegen 1.044km, die ganze Strecke bis rauf nach Kununurra. Wir werden versuchen das an einem Tag zu schaffen, weil dazwischen einfach NIX ist und wir somit einen Tag komplett für's Fahren benutzen können. Somit bitte auch nicht wundern wenn man in den nächsten Tagen nix hört, jetzt gehts für 2-3 Tage ab in die Pampa ... vielleicht länger, wenn wir danach gleich in den berühmten Kakadu-Nationalpark starten. Wer weiss, schau ma mal, aber da müssen wir erst auf's Wetter waren. In diesem Sinne, schönen Abend, liebe LeserInnen.


Samstag, 10. März 2012

Karijini-Nationalpark, ein sehr langer Strand und Autos unter Wasser

So macht Autofahren Spass!
Mittwoch morgens waren wir ja noch in Exmouth, kleines Örtchen auf der Cape-Range-Halbinsel, Ningaloo und Beaches und so. Sind dann aber, brav wie wir sind, um 06:00 Uhr aufgestanden und pünkltich um 07:00 aufgebrochen. Tagesziel war der Karijini-Nationalpark, der als einer der schönsten in Western Australia gilt. Fahrt war im Endeffekt recht lang ... sind wie schon gesagt um 07:00 Uhr los und um ca. 15:00 Uhr erst an unserer geplanten Übernachtungsstätte, im Savannah Camp / Eco Retreat angekommen (liegt mitten im Nationalpark). Fahrt war zwar diesmal lang, aber sehr schön, weil die Landschaft draussen vor den Autofensterscheiben diesmal von eintönig ins wunderschöne und abwechslungsreiche gewandelt ist. Plötzlich wurde alles hügelig, plötzlich wurde alles grün, man hatte Ausblicke über weites Land und schöne Hügel.

Unser Stellplatz ... Afrika oder Australien?
... blöderweisse war bei unserem Camp an der Rezeption grad niemand (die waren arbeiten, am Snappy Gum Loop ... hier sind die Plätze in so "Loops" unterteilt wo die Leute mit ihren Campern dann parken können), deshalb haben wir uns zur Tourist Info aufgemacht ... die 30km entfernt lag. Man muss an dieser Stelle hinzufügen, dass wir uns hier Mitten im Nationalpark befunden haben und somit die Strassen wiedermal alle nicht aus Asphalt sondern aus Staub und Schotter bestanden haben. Aber - immer noch beste Entscheidung ever - wir haben ja unseren Bushi a.k.a. Toyota Landcruiser und da kann man locker mit 100km/h über Steine und Schotter und Sand und rote Erde drüberfetzen und es macht genau NIX. Haben 1-2x so andere Camper (kleine VW-Bus-artige) überholt, die mit ca. 20km/h dahinzuckelten und den Schlaglöchern ausweichen mussten. Ich will nicht sagen dass es keinen Spass gemacht hat mit 100km/h an ihnen vorbeizubrausen, zu lächeln und sie in unserer elendslangen Staubfahne hinterm Auto zu begraben. Toll, hat sich wirklich rentiert auf SO ein Auto zu setzen. Manche fahren glaub ich da JETZT noch rum im Nationalpark und versuchen weiterzukommen :)

Apropos rote Erde: Elke hat mich eh noch gewarnt ... und sie hatte recht: die ist hier der Horror. So schön sie auch teilweise anzuschauen ist (vorallem im Kontrast zum blauen Himmel, den weissen Wolken und dem grünen Büschen), wenn man sie mal wo drauf hat, die kriegt man nicht mehr raus. Und man KANN gar nicht anders als sie immer überall draufzuhaben. Nach den dutzenden Kilometern über rote Sandpisten war unser Auto logischerweisse aussen mit einer gscheiten, roten Staubschicht bedeckt ... die sich allerdings bis in diverseste kleine Winkel und Ecken ausgebreitet hat. Sogar die Gasflasche die in einem separaten Fach auf der Seite des Autos untergebracht ist war rot voll Staub. Kommst mit der Hand falsch an der Autotüre an: Rot. Streiffst mit der Hose versehentlich ein Steigbrett beim Auto: Rot. Rucksack fällt auf den Boden: alles rot. Man wischt sich das Gesicht mit einem Tuch an einem schwülen Tag ab: Rot. Rot, rot, rot. Gott seis gedankt hat's noch nicht geregnet, weils sonst glaub ich wär's wirlich aus. Meine schwarzen Converse haben sich mittlerweile in ein wunderschönes Rot-Schwarz verwandelt ... ich glaub dieses Paar wird den Flug Darwin - Singapur nicht mehr erleben :)

Abendhimmel deluxe


Jedenfalls sind wir dann zu dieser Tourist Info gefahren (31km Schotterpiste), die dann natürlich zu hatte. Toll. War aber wurscht, hätten eh nur Karten gebraucht, die wir im Endeffekt dann bei unserem Camp eh auch bekommen haben. Haben uns dann noch einen zweiten Campingplatz im Nationalpark angeschaut, "Dales Camping Ground", der uns allerdings nicht so zugesagt hat ... war wirklich Wildniss, nur Bush Loo's (quasi Löcher im Boden), und ich glaub keine Duschen, welcher Art auch immer. Und wenn man schonmal 30,- pro Auto pro Nacht zahlt, muss DAS wirklich drin sein ... ein bisschen Luxus will man sich im Busch ja auch gönnen, nicht? :)

Bewohner der Gegend hier
Sind dann wieder retourgegast und haben unseren Stellplatz bei uns im Savannah Bush Camp bezogen. Die sind - wie der eine Name "Eco Retreat" schon sagt - sehr auf öko und natürlich und so bedacht. Heisst: Es gibt im ganzen Camp/Park keine Müllkübel, der Strom wird AUSSCHLIESSLICH über Solar generiert, das Wasser wird auch besonders aufbereitet, etc. Deshalb gibt es auch keinen Strom, weil bei Eco braucht man sowas nicht. Hatten somit auf die Stärke unserer zweiten Autobatterie vertrauen müssen, dass die uns die Lichter und den Kühlschrank 2 Tage lang am Leben erhält. Was sie dann auch getan hat. Man muss im Camp sogar AUD 5,- zahlen pro Gerät dass man an die Steckdose ansteckt. Auf den Klos/Dusche haben sie extra nochmal darauf hingewiesen dass weil sie so umweltfreundlich sind sich hier Frösche so wohl fühlen ... und das nur ein Zeichen dafür ist dass es der Umwelt hier gut geht. Tatsächlich waren dann abends auf'n Klo und in der Dusche einige Frösche anzutreffen die einem zuerst bei der Abendtoilette zugeschaut, und sich dann im Abfluss vom Waschbecken vertschüsst haben. Auch interessant.

Schluchten, wohin das
Auge reicht
Am zweiten Tag (Donnerstags) haben wir uns dann - wieder um 07:00 - früh aufgemacht um den Nationalpark zu erkunden. Gab dortn einige Schluchten und noch viel mehrer derer Lookouts um auf selbige hinunterzublicken. Der Wettergott hat es recht nett mit uns gemeint, und statt 30°C um 10:00 Uhr uns einen bewölkten Himmel und angenehme Wandertemperaturen beschert. Sind dann ein paar Lookouts angefahren und dann auch in 2 Schluchten runtergekraxelt. Haben eh nur die "mittelschweren" Touren gemacht, weil bei den harten gings dann darum durch Wasser zu waten, in Pools zu springen und in irgendwelche Löcher zu klettern. Und das nur mit Helm und Wetsuite und so. Und DAS war uns dann wirklich zu hart. Jedenfalls war das erste der zwei Ziele der "Circular Pool" ... haben zuerst ca. 100 Meter runterkraxeln müssen und dann 200 Meter die Schlucht entlang über - diesmal wirklich - Stock und Stein, bis wir dann zu guter letzt an einem einsamen, kleinen Wasserpool (dem "Circular Pool" eben, der aufmerksame Leser wird's erraten haben) am Ende der Schlucht angelangt sind. Wirklich eine wunderschöne Kulisse muss ich sagen. Caro ist dann gleich einen Sprung reingehüpft und hat sich abgekühlt, und ich hab das ganze fotografisch festgehalten und dabei versucht nirgends auszurutschen und mir was zu brechen.

Finde den Fehler ... äh ... die Caro.
Die zweite Schlucht war dann ein wenig leichter zu begehen (eine nach uns ist sogar in Flip-Flops runter), allerdings fast umsoschöner anzuschauen: Zuerst kommt man nach ca. 10 Minuten Abstieg zu den Fortescue-Falls, einem sehr schönen Pool gelegen in einer Steinarena, in den die namensgebenden "Fälle" reinfliessen. Wenn man sich dann noch 5-10 Minuten weiter durch den "Dschungel" kämpft, kommt man zu einem kleinen abgelegenen See, dem "Fern-Pool". Da war's wirklich wunderschön und schattig .. allerdings ist man hier dann doch auf ein paar Menschen getroffen, nachdem das ganze - so glauben wir - DAS Highlight des Nationalparks ist und der Zugang wirklich sehr leicht war. Nichts destotrotz ist Caro wieder einen Sprung rein (in beide) und ich hab mich "an Land" vergnügt. Sind dann noch ein Zeitl auf den Steinstiegen bei den Falls gesessen und haben uns von der Sonne (die mittlerweile rausgekommen ist) wärmen lassen. Bin dann selber ein wenig rumgestiegen und hab dann mit einer kleinen, aber feinen Schlange Bekanntschaft gemacht. Muss man schauen ob die einfach nur niedlich ausgeschaut hat ... oder tödlich war. Wie auch immer, ich hab's dann vorgezogen mir ihr NICHT weiter zu nähern. Nachmittags haben wir uns dann ein wenig aufs Ohr gehaut und den Abend gemütlich unter einem Vollmondhimmel beim Essen und anschliessenden Backgammon ausklingen lassen.

Fern Pool

Am Freitag gings wieder - zum dritten mal hintereinander - um 06:00 Uhr auf, diesmal ging die Fahrt vom Nationalpark wieder rauf an die Küste, via Port Headland (400 km) Fahrt) zum 80-Mile-Beach (noch ca. 250km dazu). Die Fahrt hat wiedermal gezeigt wie gefährlich, trotz (oder vielleicht deswegen?) der Eintönigkeit und geraden Strassen, eine Autofahrt hier ist: Sind an 2 Autowracks vorbeigekommen, die halb zerstört im Strassengraben gelegen sind ... auf der Strasse eine Bremsspur, und auf der anderen Seite der Strasse lag ein grosses, totes Rind im Graben. Die Kühe bzw. Rinder weiden hier wirklich direkt neben der Strasse, und nachdem das oft einfach nicht DIE Intelligenzbestien sind, springen die manchmal einfach im falschen Moment auf die Strasse. Und wenn man dann in so ein grosses schweres Rind mit 120km/h reinfährt, ist das Auto halt mal ein Totalschaden, und man selber wenn man Pech hat tot.

80-Mile-Beach
Der 80-Mile-Beach heisst zwar so ... ist aber im Endeffekt um EINIGES länger ... nämlich ca. 300-400km. Klingt viel, ist es auch (und ja, ich meinte Kilometer). Beeindruckend hierbei: Im Nordwesten von Australien gibts einen enormen Ebbe/Flutunterschied ... hier ca. zwischen 8 und 10 Meter. Bedeutet: Wenn hier Ebbe ist (wie bei unsererm Aufenthalt abends z.b.), dann zieht sich das Wasser kilometerweit (!) in den Ozean zurück und man kann endlos weit ins "Meer" hinausspazieren. Wir haben beide zuerst gemeint "Genau SO muss es beim Tsunami 2006 in Südostasien ausgeschaut haben" ... war dann aber gott sei dank nicht so. Sind ca. 1 Stündl über den Ozeanboden flaniert, dabei aber bei weitem noch nicht auf die aktuell liegende Meeresbrandung getroffen, weil die einfach ZU weit draussen war. Unser Campingplatz selber am 80-Mile-Beach liegt wiedermal DIREKT am Meer ... ca. 10km Staubpiste vom Highway 1 entfernt. Wirklich interessant ... zuerst fährt man stundenlang über Highway-Strassen durch die Pampa, biegt dann kurz ab, und befindet sich hier am Campingplatz dann wie in einer Oase (gibt hier Palmen, grüne Wiesen, etc.) direkt am Meer. Nachdem der Platz hier wirklich MITTEN im ... Nirgendwo zwischen Broom und Nirgendwo liegt ... hält sich die Anzahl der Mitcamper sehr in Grenzen ... was uns SEHR recht ist. Somit haben wir auch hier dann den Nachmittag nach unserer Ankunft um ca. 14:00 Uhr mit Chillen, Essen, lesen, langen Strandspaziergängen und Backgammon verbracht. So lass ich mir Urlaub einleuchten.

Auch ein Bewohner der Gegend hier
 
Heute (es ist mittlerweile Samstag) sitzen wir schon in Broome ... was so in etwa das Ende unserer Westküstentour markiert, weil wir ab jetzt dann nur mehr landeinwärts bzw. nach Norden rauffahren. Werden auch in 2-3 Tagen Western Australia als Bundesstaat verlassen und uns rauf ins Northern Territory bewegen ... Endziel nachwievor Darwin. Die heutige 4h-Fahrt war so in etwa die langweiligste überhaupt, alles sehr eintönig unterwegs, man hat gemerkt, dass wir 10km vom Strand landeinwärts gefahren sind ... da war NICHTS. Ausser dann mal die grösste Rinderherde die wir je gesehen haben ... sogar am Horizont waren noch Viecher zu sehen, unglaublich. Gott sei Dank ist keins reingehüpft auf die Strasse. Die einzige Unterhaltung waren die 2 EAV-CDs die wir durchgehört haben während der Fahrt ... jetzt wissen wir wieder wie's Al Carbonara und Hr. Meier so geht :)

So siehts von unserem Stellplatz
heute Nacht aus aus.
Haben uns hier in Broome an einem Caravan-Park (Roebuck Bay oder so) am Town Bay niedergelassen, genau abseits vom "berühmten" Cable-Beach (da wo man mit den Kamelen im Sonnenuntergang am Strand entlag reiten kann ... wie romantisch!), auf der anderen Seite der Stadt (gut, sind genau 10 Autominuten, also insofern, alles nicht so gross hier). Ist aber recht perfekt hier ... nicht so viel Menschen (gut, mehr als wir sonst gewöhnt sind, aber wir sind jetzt ja wieder in der Zivilisation), und direkt am Ozean gelegen (wiedermal, toll) mit perfektem Ausblick auf's Meer hinaus.

Cable Beach, Broome
Am Nachmittag haben wir uns dann den eben genannten Cable-Beach angesehen, der uns aber recht enttäuscht hat. Ist zwar schon gross und schön und so ... aber 2 Dinge hindern einen am Schwimmen: a) die rauhe Brandung b) die Warnschilder vor Quallen. Punkt (b) wurde noch durch ein aufgestelltes Notfallhäuschen unterstrichen, in dem Essig und ein "How-To" nach Quallenbekanntschaft enthalten war. Zusammengefasst: Es stand immer irgendwo in fett "Life Threatning" und "Get medical help immediately". Also: schwimmen war mal gestrichen :)

... was uns dann allerdings NICHT davon abgehalten hat in einem Beach-Cafe/Restaurant gemütlich einen RIESEN-Burger zu essen und ein wenig unterm Ventilator abzuhängen um der draussen hängenden 100% Luftfeuchtigkeit zumindest für ein Stündl zu entgehen. Apropos Luftfeuchtigkeit: Haben heute über'm Meer einen Regenbogen gesehen ... obwohl's nicht geregnet hat. Soviel dazu :)

Brauchen wir hoffentlich NIE
 
Nachher haben wir uns noch in so ein Einkaufsboulevard begeben ... mit Shops und Supermarkt und Stores und überhaupt ... waren nach den ganzen Outback-Sachen (wo wenn man 1 Sorte Käse kriegt schon glücklich ist) recht verwirrt ... gab da einen Woolworths, mit Einkaufswagen und so ... und ca. 100 verschiedenen Sorten Käse. Haben dann gleich mal gscheit eingekauft, wer weiss wann wir das nächste mal den Luxus eines so grossen Supermarkts haben und wenn der Kühlschrank schon Kapazitäten hat, muss man die auch ausnützen :) Nachmittags haben wir dann mal wieder nach 3 Tagen ohne Kontakt zur Aussenwelt ein wenig geinternetelt, auch mal fein. So ist es mir hier heute auch möglich wiedermal einen Post online zu stellen, nachdem unser Vodafone-Ding hier wieder geht. 

Autos am "Meeresgrund"
Abends haben sich dann ganz interessante Dinge zugetragen: Dass das Meer hier unglaublich weit zurückgeht hab ich ja vorher schon geschrieben ... deshalb sind wir auch hier abends um kurz vor 18:00 Uhr dann zu einem Spaziergang auf dem wasserlosen Meer aufgebrochen. Hier liegen auch ein paar hundert Meter vorm Strand ein paar Schiffsreste rum, ganz cool, aber nicht sonderlich beeindruckend. Als wir so barfuss durch den Gatsch (und der ist hier wirklich unglaublich ... gut, hier ist normal den ganzen Tag Wasser, da darf der Boden etwas gatschig sein) gestapft sind, haben wir hinter uns ein Auto gesehen dass auf's Meer rausgefahren ist ... so ein alter Geländewagen, besser gesagt so ein Pick-Up-Truck. Der ist dann ungefähr bis auf unsere Höhe gefahren, hat 2 Mädls rausgelassen, und wollt dann wieder umdrehen. WOLLTE ist hier das richtige Wort. Denn: in diesem Meeresschlamm sinkt man selber beim gehen teilweise schon 20cm ein ... und ein Auto ist hier natürlich noch mehr auf der benachteiligten Seite. So kam es, dass dieser Pick-Up mittem im Meer im Gatsch stecken geblieben ist und sich festgefahren hat. Haben wir noch lustig gefunden. Da dürfte wohl ein "Hey Girls, I take you out to the Ocean on my 4WD, pretty cool!" ziehmlich in die Hose gegangen sein. Jedenfalls hat's dann nicht lange gedauert, bis ein weiteres (!) Auto zur Hilfe kam ... wieder ein Pick-Up ... und natürlich - 3x darf man raten - genau dahinter ebenso festgefahren ist. Welch Überraschung, haben wir uns gedacht, aber oft muss man halt einen Fehler mehrmals machen bevor man was daraus lernt. Wir sind dann allerdings etwas weiterspaziert und haben uns nicht mehr darum gekümmt. ... bis wir dann allerdings retourgegangen sind ... und ein drittes (!!!) Auto (diesmal so ein kleiner Toyota Mini-LandCruiser) am anbraussen war. Und jetzt die grosse Quizfrage: Was meint man wohl ist mit DIESEM Auto passiert? Richtig: Es hat NICHT die anderen rausgezogen und alle waren glücklich ... nein, es ist ... *trommelwirbel* .... AUCH stecken geblieben. Tja, 3 im Schlamm steckende Autos ... die Flut im Anmarsch und am Horizont genau DREI grosse Gewitterwolken. Als wir selber dann am Strans angekommen sind (mittlerweile fast dunkel) hat sich der halbe Campingplatz schon drüber amüsiert und gemütlich in den Campingstühlen mit jeweils einem Bierl das ganze gemütlich angeschaut ... "wie Kino!" haben manche gemeint. Geendet hat das ganze dann so, dass laufend Autos raus sind (allerdings nur bis zur Hälfte, bis dahin wo noch ein wenig Steine sind und man halbwegs fahren kann), wieder rein, viele Leute hinundhergelaufen sind, wieder Autos, wieder weg, zum Schluss sogar ein Bagger der 2 rausgezogen hat, etc etc. etc. Hat alles in allem 2-3h gedauert. Kurzum: ZWEI Autos haben sie dann aufgeben müssen ... die stehen aktuell noch draussen im Meer und werden zur Zeit grad mit Wasser geflutet. Toll. Aber: Selber Schuld muss man sagen, dümmste Idee ever in SOWAS rauszufahren wo man's fast nicht mehr dergeht. Aber wenn man die Mädls beeindrucken will, muss man halt durch sowas durch :) Somit gibts wahrscheinlich in ein paar Jahren nicht nur ein Schiffswrack, sondern auch 2 Autowracks zu bestaunen.

Ein wenig Steinkraxeln
Ansonsten haben wir uns bis jetzt den Abend mit Autoschauen, Jausnen, Internetln und ratschen vertrieben ... haben auch grad ins Auto flüchten müssen, weil einer der Stürme grad über unseren Platz drüberzieht. Aber halbsotragisch, haben ja eine feine Bank hier herinnen.

Morgen gehts dann - nachdem wir vielleicht mal ausschlafen werden - in die Wildlife-Farm hier mit Krokodilen und so, sind schon gespannt wie das wir. Aber dazu dann mehr im nächsten Post ... bevor die Reise dann wirklich ins Outback geht wo wiedermal kein Empfang für nix sein wird.

Nachtrag 1: Aus aktuellem Anlass und aktueller Nachfrage ... unser derzeitiger Kilometerstand bewegt sich so um ca. 5.400km. 

Nachtrag 2: Google Route sollte jetzt wiedermal halbwegs auf aktuellem Stand sein. Guckst du :)


Fast eine blaue Lagune ...
... dafür ein wenig zu grün ...
... trotzdem schön.