Sonntag, 26. Februar 2012

Tag 4, 5, 6 und 7: Rottnest und auf ins weite Land

So, jetzt hats ein wenig gedauert mit dem nächsten Blogeintrag ... und das ist zweierlei begründbar: a) wir waren am Donnerstag auf Rottnest Island und abends dann einfach zu müde um ausser essen und schlafen auch nur irgendwas zu tun und b) seit Freitag sind wir "on the road" und aktuell auf einem Campingplatz in "Walpole" an der Südwest-Spitze von Australien und hier is einfach - auch mit unserem Vodafone-Zeugsl nicht - kein Internetempfang. Bei weitem nicht. Ist auch mal fein wenn man von der modernen Welt abgeschnitten ist.

Jedenfalls sitz ich hier jetzt in unserem Bushcamper (im unteren Bereich, Caro liegt über mir (... jetzt nicht falsch verstehen ;))) und tu' mal ein wenig Blog schreiben ... lokal am Netbook hier damit ich's raufladen kann sollten wir irgendwann wiedermal in die Zivilisation kommen. Heute ist Samstag abend nebenbei, 21:32 Ortszeit, kurz nach halb 3 am Nachmittag daheim.

(Edit, um nochmal alle komplett zu verwirren: mittlerweile ist es SONNTAG, 18:36, wir sitzen mittlerweile am Campingplatz in Rockingham, knapp 50km südlich von Perth. Nach 2 Tagen haben wir endlich wieder ein Netz, ich werd jetzt den heutigen Tag unten noch ergänzen und dann gibts endlich den nächsten Post. Aber mehr dazu dann weiter unten :))

Jetzt aber zum wirklichen Post, der sich diesmal über Rottnest-Island dreht.


ROTTNEST-ISLAND: 

Wie in der Raffaello-Werbung
Sind wie schon vorangekündigt dann am Donnerstag in der Früh gleich Richtung Fähre aufgebrochen, die direkt am Dock in der Mitte von Perth (ca. 20 Gehminuten am Wasser entlang von unserem Hotel aus) abfährt. "Rottnest Express" nennt sich das und is' irgendwie eine Mischung aus Fähre und Speedboot. Die Fahrt ansich dauert ca. 2h, wovon der längste Teil (1,5h) die Tuckerei durch die Kanäle hier nach Fremantle runter ausmacht, inkl. dem neuerlichen Zusteigen der Passagiere von dortn. AB Fremantel dann gast er über's offene Meer rüber nach Rottnest, das braucht dann nur noch ca. 25 Minuten.

Wir haben uns noch einen Platz am oberen Aussendeck ergattern können und sind somit wirklich dann ganz hinten im Eck gesessen. Sehr fein, vorerst mal, leider wurde die Feinheit dann unterbrochen durch 3 Dinge. Erstens, und das war noch ok, wäre der immense Fahrtwind zu erwähnen, der dann - es war am Donnerstag anfangs noch kühl und wolkig - recht reingeblasen hat. Aber zweitens, und das hat uns mehr gestört, wären da dann noch Italiener zu erwähnen. Klassiker: Mann und seine Frau und die Mutter noch dazu. Prinzipiell mir ja egal ... NUR: Kaum fahren wir losen, stürmen die natürlich zu dritt von drinnen raus (haben irgendwo einen Sitzplatz gekriegt, wahrscheinlich einfach nur zu spät gekommen) und stellen sich genau hinter uns, wo genau eh kein Platz zwischen dem hinteren Geländer und unseren Sitzen war. Somit: a) konnten wir nicht mehr gscheit sitzen weil sie sich hinter uns reingezwengt haben, b) war somit mit der Aussicht nach hinten schluss weil wir somit nur mehr auf alte Italiener-Hintern einen Ausblick gehabt hätten und c) war mit der Ruhe Schluss, weil die gnädige Dame ununterbrochen den anderen 2 irgendwelche Gschichtln erzählt hat und nicht mehr aufgehört hat zu schnattern. Wild.



Jedenfalls haben sich die dann gott sei dank nach ca. 45 Minuten vertschüsst ... woraufs dann mit Punkt 3 losgegangen ist: den Japanern. Eine Gruppe junger Japaner (8 oder 9 an der Zahl, ca. alle zwischen 20 und 35 schätzomative) ist in Fremantle zugestiegen ... und natürlich SOFORT aufs hintere Deck rauf. Caro, die mittlerweile schon wo anderes gesessen ist zwecks des Windes, wurde gleich mal aufgestampert weil neben ihr noch 2 Plätze freiwaren. Dann gings aber los: die JapanerINNEN haben sich dann einzeln, zu mehrt, wieder einzeln, etc. hinter mich reingedrängt und die männlichen Japaner sind mit Fotokameras bewaffnet vor mir gestanden und haben UNENDLICH viele Fotos von den Mädls geschossen. Caro hat mir später erzählt dass hinter mir ein unglaubliches Gepose stattgefunden hat ... das ich dankenswerterweise nicht mit ansehen musste. Aber dafür haben sie wahrscheinlich auf jedem Bild MICH mit grantiger Miene drauf ... hat auch was :) War jedenfalls recht schlimm, teilweise sind sogar 2-3 Japaner (jeweils mit Camera) vor mir gestanden, haben wild gestikuliert und gebrabbelt und Fotos geschossen.

Naja, angekommen sind wir trotz Japaner und Italiener dann trotzdem. Rottnest Island selber ist eine kleine Insel gerade eben 25 Bootsminuten von der Küste entfernt ... so recht klein, 11km lang und 4,5km breit. Vorteil: Autofrei (bis auf ein paar Buse). Somit: Man fährt Rad! Haben uns schon bei der Internetbuchung ein Rad dazubestellt, weil das einfach die einzig sinnvolle Bewegungsmöglichkeit auf dieser Insel ist. Bekommen haben wir die dann gleich beim Aussteigen vom Bootl und sind dann gleich mal losgeradelt. Zuerst zum Supermarkt damit ich mir mein Wasser holen konnte (ausserhalb der Hauptbay gibts KEINEN Supermarkt und sonst NIX wo man was zu trinken bekommen ... da geht man, wenn man nicht aufpasst, einfach elendiglich ein!) und dann simma schon los auf unsere kleine Inselrunde. Die grosse Runde hätten wir nicht geschafft, weils a) schon wieder an die 35°C gehabt hat (ohne jegliche Wolken) und b) wir noch was anderes ausser 5h Radfahren tun wollten. Ausserdem ging um 16:00 Uhr ja die Fähre schon wieder retour ... und da das die EINZIGE fähre am Tag retour ist, mussten wir die klarerweise erwischen.

Radfahren ist recht nett und angenehm ... geht a bissl rauf, a bissl runter, mal grad, mal kurvig, also recht abewechslungsreich. Man erreicht dann auch gleich mal diverse Lookouts von wo man auf die - und das muss man wirklich sagen - TRAUMHAFTEN Strände von Rottnest blicken kann. Auf den ersten davon (Parker Point glaub ich war's) haben wir uns dann auch gleich nach ca. 30 Minuten radfahren hingehaut und sind ins Meer gesprungen uns abkühlen. Und FEIN war's :) Einziger Nachteil, und das ist auch der Hauptgrund warum wir dann gleich mal wieder (nach dem Auftrocknen) aufgebrochen sind, ist: Es gibt einfach keinen, keinen und nochmals keinen Schatten. Kein Stein, kein Schirm, kein Cafe, kein nix. Die Sonne brennt einfach von grad oben runter und fertig. Gut, am Klo gab's Schatten, aber das war oben an der Strasse (zum Strand musste man eine lange Stiege die Klippen runter gehen), aber das kommt halt auch nicht gut wenn man sagt "wart ich leg' mich kurz in den Schatten ... nämlich aufs Klo".



Haben dann eben wieder unsere Sachen gepackt und uns wieder auf die Radln geschwungen. Wollten dann unsere Runde fertig fahren ... sind dann aber irgendwo bei einem Lookout/Strand/Kreunzung falsch abgebogen und dann das letzte Stück am gleichen Weg retour wie wir hin sind. Naja, war eh schön. Aber alles in allem muss man sagen: Wunderschöne Insel, wunderschöne Strände, weisser Sand, türkises Meer, und die eine Ladung Schiffspassagiere verteilt sich wirklich nett auf die ganze Insel sodass es nirgends überlaufen wirkt. Ausflug dahin ist wirklich jedem Perth/Fremantle-Besucher wärmstens zu empfehlen.

Waren dann eben um ca. 14:15 wieder im Haupt"ort"/Haupt"bay" der Insel angelangt und Caro wollte sich irgendwo im Schatten hinsetzen und vielleicht was von der Bakery holen. Ich hab aber auf der oberen Seite der Insel noch 2 Strände am Plan gehabt die ich gern gesehen hätte. Hab' mich somit - immer noch bei beissender Hitze - wieder auf den Weg gemacht um die - laut Plan - 2,2km entfernten Strände zu besichtigen und zu fotografieren. Gut, gesagt getan. Bin dann eben losgeradelt ... geradelt und geradelt ... durch irgendwelche Salzseen durch, Hügel rauf und Hügel runter ... aber nix. Irgendwie hab ich mir dann gedacht bin ich schon längst mehr als 2,2km gefahren ... und dem war dann auch so. Völlig fertig - hab mittlerweile glaub ich an dem Tag schon 4 Liter Wasser in mich reingeschüttet (>35°C, Sonne, keine Wolken, radfahren, Asphalt) - bin ich dann über ein Schild gestolpert: "Beach: 5,6 km". Gut, denk ich mir, bist wohl wo falsch abgebogen. Nachdem die Uhr bezüglich 16:00 Uhr getickt hat bin ich wieder den gleichen weg retourgeradelt und hab dann auch "gleich" die fatale Kreuzung vorgefunden. Um nicht ganz umsonst mich dieser Nahtoderfahrung auszusetzen (Radfahren in der Sonne zur Mittagszeit) bin ich dann doch noch richtig abgebogen und hab mich zu den 2 Ständen hingequält. ... wie sich herausgestellt hat, hätte ich das nicht tun müssen ... waren zwar nett, aber nicht so toll wie unser erster an dem wir selber gelegen sind. Naja, what shells. Wenigstens hat's von da weg dann einen gemütlich 2km Radl-Weg durch 1-2 Feriensiedlungen durch zur Hauptbay gegeben wo die Caro schon gewartet hat. Am Weg dahin hab ich allerdings an einem kleinen Strandabschnitt noch einen riesigen Pelikan entdeckt, der auf einen Pfosten im Meer seine Mittagspause gehalten hat wie scheint. Sind grösser als man meint diese Dinger ... hab die (Pixie-Bücher-Leser irgendwer? :)) irgendwie kleiner in Erinnerung gehabt. 

Es täuscht, der war WIRKLICH gross!


Sind dann wieder retour aufs Schiff (wo ich glaub ich dank des ganzen Wassers und dem nun gestoppten Verbrauch auf einer 2h Fahrt 3x pinkeln gehen musste ... das nur am Rande erwähnt) und Richtung Perth und Richtung Abend getuckert. Nach einer sehr feinen Dusche hab ich mich dann mit Cam und mit Stativ nochmal auf Richtung Wasser gemach, um von so einem kleinen Park aus von der "Skyline" von Perth 1-2 Nachtfotos zu machen. Hat sich rentiert wie ich finde. Hab nur leider nach 30 Minuten wieder retourmüssen, weil wir Abendessen ausgemacht haben. Dieses haben wir zu guter letzt im hoteleigenen Restaurant eingenommen weil wir einfach am letzten Abend nicht mehr viel suchen wollten und einfach schon zu müde waren.

Haben Sie Perth schon bei Nacht gesehen?
Haben Sie das schon erlebt?



ON THE ROAD:



Unser Zuhause für die
nächsten 28 Tage
Freitags war's dann endlich soweit: wir sind mit dem Taxi und einer sehr lustigen Taxifahrerin (die mir geraten hat: "You better let this women go in Darwin and get yourself another one, boy!" :)) raus in die Flughafennähe und haben uns bei Britz (unser Vermieter) unseren Bushcamper abegeholt. Hat alles in allem eh recht lange gedauert, weil eben die üblichen Paperworks noch zu machen waren, dann haben wir uns noch ein paar kleine Utensilien zusätzlich ausgeliehen (Dr. Air für die Reifen, Plane als Vordach, etc.) und schlussendlich noch ein "How-to"-Video über unser Auto auf DVD angeschaut (anschauen müssen). Jedenfalls hatten wir dann endlich unser Riesending und sind gleich los Richtung Süden aufgebrochen. Fährt sich wirklich gut muss ich sagen dieser (ich glaube es ist ein) Toyota Landcruiser. Nur verbraucht er unglaublich viel Diesel, um die 15L/100km wie scheint ... mit zugeschaltetem Allrad möcht ichs gar nicht wissen. Aber ist auch mal fein auch wenn man hinter wem herfährt trotzdem immer drüberzusehen weil wir einfach so hoch oben sitzen und der so einen hohen Radstand hat :)

Tja, von diesem Tag (Freitag) gibts eigentlich nicht viel zu erzählen, da wir die meiste Zeit auf der Strasse verbracht haben. Sind eben über grössere und kleinere Strassen nach Süden gefahren, Ziel war die kleine (300 Einwohner?!) Stadt "Walpole" an der Südwestküste von Australien. Laut Navi sollten wir um ca. 18:00 Uhr ankommen ... geworden ises schlussendlich 18:30, warum erkläre ich gleich. Strassen hier sind - ausser um Perth und Fremantle herum - meist jeweils Two-Way, 1 Spur hin und eine retour ... mit Überholstreifen alle paar Kilometer mal. Grössere Strassen wie gesagt findet man selten. Haben dann am Weg eh Zeit aufgeholt bis wir eine Schätzung von fast 17:35 Ankunftszeit hatten ... nur hat uns das Navi dann auf eine Nebenstrasse geführt die wir 14km fahren sollten (offroad, also Sand und Schotter), nur das Problem hierbei war: Nach 3,2km war da Schluss, weil Strassenarbeiten angesagt waren und die Strasse gesperrt war. Grund, wie sich dann herausgestellt hat: Es hat hier überall gebrannt vor kurzem, hat man an den Mengen und Mengen von verbrannten Bäumern und Sträuchern gesehen, den "Smoke Hazard" Schildern und sogar in der Luft hat's noch nach Verbranntem gerochen. Somit: etliche Kilometer wieder retour und auf dem Haupthighway wieder Richtung Walpole eingeschlagen.

Habens dann um ca. 18:30 auf unseren angedachten Campingplatz geschafft und unseren Platz Nr. 66 bezogen. Teuer ist das hier wirklich nicht: 8,- Euro pro Person und  Nacht für eine powered Site (Platz mit Stromanschluss) ... also fast NIX. Gelegen ist der Campingplatz hier (Rest Point Caravan Park) wunderschön ... direkt an einem Inlet (also einem kleinen See der von Meerwasser gespeisst wird ... Bucht, könnte man auch sagen, obwohls wie ein See ausschaut) mit weiten Wiesen, einem Steg,  Bootanlegestellen, einem Beachplatz, etc etc. Sauberkeit ist hier 1a, Klos und Duschen sind in einem tiptop Zustand muss man sagen! Sind dann abends noch schnell die 5 Minuten ins kleine Walpole gefahren (das eigentlich nur aus einer einzigen Hauptstrasse besteht, also wirklich klein) ... wo leider alles schon zu hatte. Hier ist, vorallem in der Pampa, abends nicht wirklich mehr viel anzufangen ... die meisten Geschäfte machen um 18:00 Uhr zu ... die letzte Tankstelle (!) um 19:00 Uhr. Undenkbar für uns daheim, da aber Realität. So sind wir genau noch in ein Hotel-Motel eingekehrt in dem ein Bottleshop war (so heisst das hier wo's Alkohol gibt) und haben uns je eine Dose Bier und 2 Chipspaktln gekauft. Sonst nicht länger dortn aufgehalten, da sich dort anscheinend das lokale Dorfproletariat zum abendlichen Besäufnis trifft. Und das war uns eindeutig zu hart nach 6-7 Stunden Autofahrt :)

In full combat ... äh Camping-Mode!
Retour im Camper haben wir dann erstmalig probiert ein wenig um/einzuräumen und zu schlichten und erstmalig unsere 2 Betten aufzubauen. Ist so recht spektakulär ... oben muss man 3 grosse, schwere Bretter "ausziehen" und dann die Matten drauflegen damit wer oben schlafen kann, und unten ist quasi ebenso die Bank einfach zum ausziehen und die Polster umzuklappen damit man auch unten liegen kann. Nachteil: Wenn alles ausgeklappt und aufgestellt ist, ist nicht mehr viel mit Platz im Auto ... da kann man dann nur noch liegen ... oder Blogschreiben :) Was fein ist, dass wir im Auto hier einen ca. 50 Liter Kühlschrank haben, wo wir unsere ganzen Getränke, Speisen, etc. vom Supermarkt einlagern können. Der läuft eben auch des Nächtens über die eingebaute 12V (?) Batterie. Ebenso fein: Wir haben hier auch eine zusätzliche Steckdose im "Passagierbereich", an der wir (wenn wir am Campingplatz am Strom angeschlossen sind) unsere Geräte anstecken bzw. aufladen können. Und was wir HEUTE erst entdeckt haben: Unser Radio (der meist in der Pampa keinen Empfang hat) hat einen USB-Eingang, über den wir Caros IPod anschliessen können und sogar via Radio rumschalten können. Sehr cool ... vorallem da wir solang im Auto sitzen. Jetzt muss ich morgen nur noch rausfinden wie ich mein Android-Handy anschliessen kann, damits neben dem ganzen Alternativ-Sachen auch mal Dylan oder Elivs spielt in Australien :)


Mmmhh ... Milky-Way!
Was natürlich auch noch anzmerken wäre: der Himmel hier. An unserem Ankunftstag (Freitag) war der Himmel abends sternenklar, keinerlei Wolke, nichts. Und nachdem wir hier abseits jeglicher grossen Städte sind ... hat man wirklich freie Sicht auf hunderte Sterne ... wunderschön. Sogar die Milchstrasse sieht man recht gut ... klingt jetzt blöd, ist aber so. Unglaublich. Haben Minuten nur damit verbracht blöd nach oben zu schauen :) Haben uns dann aber alles in allem recht schnell aufs Ohr gehaut weil der ganze Anreisetag (der ja schon recht früh in der Früh mit der Taxifahrt gestartet hat) sich schon recht gezogen hat. Und ausserdem hatten wir ja für den nächsten Tag schon wieder Programm ... nämlich:


TREETOP-WALK und der GIANT TINGLE TREE:

Hauptattraktion hier unten in der Gegend ist eigentlich nur 1 Ding: der Tree-Top-Walk ... ganz in der Nähe von - wir haben ja strategisch gut geschlafen - Walpole. Und den wollten wir uns heute, Samstags, auch anschauen bzw. begehen. Sind somit in der Früh auf, haben unser Auto zusammengepackt und sind als erstes mal in den Ort rein frühstücken. Vorteil wenn man in der Pampa ist: Man kriegt auch in der einzigen Bakery des Ortes um ca. 09:00 Uhr noch einen Platz auf einem der 3 Tische auf der sonnigen Terrasse :) Somit haben wir dann gemütlich gefrühstückt und haben dann in 2 verschiedenen Supermarkets mal unseren Lebensmittelvorrat aufgestockt. JETZT können wir mal ein paar Tage überleben :) Tanken war auch noch angesagt, nachdem wir am Vortag einen unserer zwei 90L-Tanks schon fast leergefahren haben. Und pfuh, Fahren ist hier, vorallem mit so einem riesen Auto, teuer: 75L rein, ca. 111 Australische Doller (ca. 95 Euro) raus. Tja, ein 15L/100km-Motor ist halt nicht irgendwas. Blöderweise hats da dann leicht zum regnen begonnen, aber wir sind trotzdem los.

Zuerst hat uns unser Weg zum "Giant Tingle Tree" geführt ... der auch am Weg zum Tree Top Walk liegt. Nachdem es mittlerweile schon ein Zeitl genieselt / geregnet hat und der Weg zum Tree mitten durch den Wald (hier unten nebenbei sind ÜBERALL grosse, riesige, dichte Wäler, soweit das Auge reicht ... hier ist ALLES grün!) auf einer Schotter/Waldstrasse geführt hat, wurde es Zeit für's erste mal Allrad. Und DA fährt es sich auf so einer Strasse dann gleich VIEL entspannter muss ich sagen. Kein rutschen mehr, kein Angst dass man irgendwo hängen bleibt, nix. So sind wir dann eben chillig den Hügel hinauf zu diesem Tree-Rundgang gecruised und sind da im Regen ein wenig rumspaziert. Wär sicher im Sonnenschein auch super gewesen, aber durch den Niesel-Regen und den dichten Wald drumherum hatte das ganze doch einen gewissen Regenwald/Urwaldcharakter ... und das hatte definitiv was besonderes. Der Giant Tingle Tree ansich ist ein riesiger, riesiger (75m hoch glaub ich) ausgebrannter Baum. Diese Tingle-Trees haben die Besonderheit dass sich ihr Stamm unten am Boden teilt und meist ein grosses Loch entsteht ... durch das man in diesem Fall sogar durchgehen kann.

Nachdem wir das gesehen hatten (und uns mit 2 Deutschen unterhalten haben (Mutter und Sohn) die Australien in einem kleinen Suzuki Swift bereisen .... ohne Campingplatz und so, schlafen im Auto ... Sachen gibts!!) sind noch ein wenig auf der Waldstrasse weitergefahren und dann noch ein wenig bei so einem kleinen See rumspaziert und auf Steinen rumgeklettert.

Caro, Brücke, 40m nix, Boden
Schlussendlich haben wir uns dann die letzten 20km zum TreeTopWalk aufgemacht. Bei dem haben sie einfach durch die wirklich sehr hohen coolen Bäume hier hindurch einen Steg gebaut, der an höchster Stelle um die 40m über dem Boden hängt. Und, das besondere daran ist: Sie haben den so konstruiert, dass man nicht nur auf gleicher Höhe wie die Baumwipfel dahinschlendern kann, sondern auch dass der ganze Steg im Wind mitschaukelt ... sodass man ungefähr ein Gefühl für die Höhe und die Elemente mitbekommt. Caro muss ich sagen war hier sehr tapfer (hat ja Höhenangst prinzipiell), ist natürlich auch mit rauf und hat das ganze mitgemacht. Es muss natürlich erwähnt werden, dass der ganze Steg natürlich nur aus Gittern bestanden hat und man somit sowohl links, rechts und auch unter einem fein die 40m nach unten gesehen hat. Nach diesem ca 10 minütigem Rundgang in den "Wolken" haben wir noch eine kleine angeschlossene Runde durch ein angeschlossenes Waldstück mit dem Namen "Ancient Empire" gemacht ... gehört irgendwie zu dem TreeTopWalk dazu. Ist recht ok, man wandert hier wieder durch rieisige Bäume hindurch, aber kann mit dem eigentlich Walk nicht mithalten. Geregnet hats ausserdem immer noch (was aber wie gesagt wurscht war, trug nur zur tollen Regenwaldstimmung bei) und darum haben wir uns dann - leicht durchnässt - wieder auf den Heimweg gemacht.

Kurz vorm Campingplatz auf der Waldstrasse sind dann auf einmal 3 Känguruhs rumgesessen ... und haben blöd geschaut :) haben uns dann aber langsam mit dem Auto genähert und dann sind sie eh davongehüpft ... eher unklug (links und recht über die Strasse) und haben sich vertschüsst. Man muss dazusagen dass hier gleich in der Nähe so ein Country-Club mit Golfkurs ist, auf dem wir schon am Tag zuvor eine ganze Horde von wilden Känguruhs rumhüpfen und grasen gesehen haben. Und die heutige Känguruh-Familie dürfte auch von da gekomen sein. Unser offizieller "Dead vs. Alive" Känguruh-Counter steht nebenbei aktuell grad 7 zu 15 ... man meint gar nicht wieviele Tode Tiere auf den Strassen rumliegen. Ich hab mich dann meinerseits abends dann noch auf eine schnelle Fototour aufgemacht (Um den Campingplatz rum .. hab dann eh die 3 wieder gesehen und fotografiert) und dann haben wir testhalber mal die Campingstühle inkl. Tisch und das Vordach aufgebaut. Hat bestens funktioniert. Wenn schon denn schon haben wir uns gedacht und dann gleich mit unserem Auto-Griller Nudeln mit Sugo gekocht und dann gemütlich vorm Auto verspeisst. Camping ruled soweit muss ich sagen ... und Zähneputzen unter der Milchstrasse sowieso :)

Rockos modernes Leben


Tja, und so schliesst sich der Kreis ... jetzt ist es mittlerweile kurz vor 23:00 am gleichen Tag (Samstag) und ich sitze hier und schreibe Blog ... Caro schläft ober mir schon. Morgen werden wir wieder Richtung Norden fahren und uns den Pinnacles nähern, die dann schonwieder nordwestlich von Perth liegen. Heisst: Langer Autotag morgen, den wir uns aber mit ein paar kleinen Städtchen-Stopps versüssen werden. So, und ich muss jetzt nochmal raus. Zähneputzen.


RETOUR NACH NORDEN:

Sodalla, jetzt endlich, Sonntag ist, die Verwirrung hat ein Ende :) Heute sind wir dann von unserem Campingplatz am See in Walpole aufgebrochen um wieder Land in Richtung Norden zu gewinnen. Plan war, gemütlich bis kurz unter Perth zu fahren, hier zu übernachten und morgen dann zu den Pinnacles aufzubrechen. Gesagt, getan. Hierbei möchte ich noch mal AUSDRÜCKLICH auf unsere Google-Maps-Karte verweisen die man RECHTS vom Blog oben findet *WerbungEnde* :)

Wetter war leider immer noch eher bewölkt, aber zumindest hats nicht mehr geregnet. Sind dann in aller Herrgottsfrüh aufgebrochen. Erster Weg auf der Route war mal das kleine Städtchen Pemberton. Hier haben wir den Tipp bekommen dass es einen recht schönen Wald zum spazieren gibt .. und ich hab auch von einem grossen "Feuerbeobachtungsbaum" gelesen auf den man raufsteigen kann. Das war dann beides auch so. Haben eine kleine 15 Minuten-Runde durch den Wald gedreht (ui, hier haben wir das erste mal unseren Nationalpark-Pass benützen können und uns somit 11,- Eintritt gespart!) und sind dann schliesslich zum besagten Baum gekommen. Der war ca. 75 Meter hoch ... und spiralenförmig sind auf der Seite "grosse Nägel" reingeschlagen gewesen, auf denen man wie auf einer Leiter hochklettern konnte. Bis nach ganz oben in ein Aussichtshaus. Im Reiseführer ist eh gestanden: "Komisch, sonst haben's die Australier so unglaublich mit ihrer Sicherheit, und DA kannst so mir nix dir nix auf einen 75m-Baum klettern". Habs dann aber gelassen, und zwar nicht aus Angst, sondern einfach nur aufgrund der Kenntnis meiner körperlichen Fähigkeiten und der 95%igen Gewissheit, dass ich genau nach 10 Meter klettern den ersten Schwächeanfall bekommen würde. Gut, lieber Leser, wuchten sie mal 80kg an einer Behelfsleiter einen 75m Baum hoch. Eben.

Busselton Jetty
Sind dann weiter in Richtung Busselton gefahren, lieg direkt am Meer an der Westküste. Hier sind wir als allererstes zum Strand zum Busselton Jetty spaziert, dem (und jetzt Obacht!) längsten Steg der südlichen Hemisphäre! Und: Ja, der ist wirklich lang ... sind gefühlte 3h raus und wieder 3h reinspaziert. Über 1,8km ins Meer raus. So lang, dass sogar eine kleine Eisenbahn vom Strand zum äussersten Punkt rausfährt. Mit der sind wir aber nicht gefahren ... da waren nur Pensionisten und dicke Menschen drin (ja, ich weiss, ICH bin trotzdem nicht gefahren). Am Strand direkt war grad ein grosses Beachvolleyball-Turnier ... scheint recht beliebt zu sein bei den Australiern ... gut, die haben auch viel Beach, also insofern.

In Busselton waren wir dann auch im Örtchen noch Mittagessen (den grössten Cesars Salad den ich je gesehen (aber nicht gegessen) hab!) und sind dann schlussendlich weiter Richtung unseres geplanten Zieles, Rockingham, aufgebrochen, welches wir nach ca. 2,5 Stunden auch erreicht haben. Mittlerweile sind wir auch wieder in den Sonnenschein gefahren, sodass ich den Blogeintrag hier in der untergehenden Sonne am hiesigen Campingplatz schreiben kann ... was mir nicht wirklich unrecht ist. Die ersten 1.000 Kilometer haben wir auch schon gepackt, ist recht schnell gegangen muss ich sagen. Die Campingplätze soweit (gut, waren nur 2) sind auch der Hit ... sehr sauber, der hier vorallen, und toll gepflegt. Nur dass es nur in Bottleshops Bier gibt und nicht ÜBERALL wie daheim macht mich noch etwas stutzig. Jetzt muss man schon das Bierkaufen & Biertrinken vorab planen ... wie weit bin ich gekommen?

Hier bleiben wir allerdings nur die eine Nacht jetzt (von Sonntag auf Montag) bevor wir morgen dann gleich in der Früh zu den Pinnacles aufbrechen, die dann schon über Perth im Norden liegen. Somit gehts ab morgen für die nächsten  tausend Kilometer mal nur noch rauf in den Norden an der Küste entlang. Unser Auto hält soweit auch noch recht gut, mittlerweile sind wir mit Umräumen, Herräumen und Verstauen schon recht geübt und klappt recht schnell.

In diesem Sinne war's das auch schon für heute (gut, mittlerweile sinds eh schon 4 Tage Postumfang), weiter gehts dann hoffentlich morgen ... wenn nicht, dann sind wir wieder in der Pampa und haben kein Netz mehr .. aber es geht uns trotzdem gut :)



1 Kommentar:

  1. Wow, des Herrgotts Genesis nix gegen diesen Post. Passiert nicht oft dass ich am Klo laut lachen muss :-). Hoffe der Empfang an der Küste ist besser, so eine lange Durststrecke ohne Post möchte ich nimma haben.

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