Sonntag, 11. März 2012

Salties

Toll. Jetzt sitz ich hier vor unserem Campervan in Broom an der Oceanfront ... und seh genau nur die Hälfte. Grund: Mir brennt mein rechtes Auge wie Sau. Warum? War vorher duschen und mir ist von unserem neuen Haarshampoo was ins Auge ... und das ist leider nicht so chillig wie das letzte ... sondern brennt wie ... Chilli. Aber "Es riecht gut!" hat Caro gemeint ... na immerhin, kann ich mir in Zukunft, wenn ich dann mit Augenklappe rumrennen muss, die Sachen hier in Australien erriechen statt anschauen. Auch mal was neues.

Der heutige Tag jedenfalls war sehr gemütlich. Aufgestanden mal irgendwann nach 7, wir hatten ja heute nicht wirklich Programm. Meinereiner ist schon knapp vor 06:00 Uhr aufgewacht, weil da die Vögel aufstehen und immer ungestört rumplären dass es mir nicht mehr wurscht ist. Caro kriegt aufgrund iherer Ohropax davon genau nix mit uns schläft weiter.Aber man soll nur wissen dass man in der Natur ist. Haben dann gemütlich gefrühstückt und ein paar Backgammon gespielt (ich sag jetzt nicht dass es 6:0 für mich ausgegangen ist, weil sonst ... oh, zu spät) und ein wenig in der Vormittagssonne rumgesessen. Zu Mittag konnten wir uns dann doch noch aufraffen und sind in einen kleinen Ortsteil von Broome hier gefahren, Chinatown ... klingt nach China, ist es aber nicht. Waren an Haufen Geschäfte und Boutiquen ... die natürlich alle zu hatten, weil heute bekanntlicherweise Sonntag ist. Nichtsdestotrotz haben wir dann dortn einen kleinen Spaziergang gemacht (bei wiedermal tropischen Verhältnissen ... man kommt sich hier vor als würde man Dauerduschen weil man einfach immer nass ist) und uns dann in ein Cafe gesetzt, was getrunken und weiter im Backgammon gefightet (jetzt kann ich aber echt nicht sagen wie's da ausgegangen ist, weil sonst schüttet mir Caro eventuell noch Shampoo ins linke Auge und ich bin komplett blind).

Da spielts Caramba!
Haben uns dann um 15:00 Uhr auf den Weg zum ca. 20km vor Broome gelegenen "Malcolm Douglas Wilderness Park" aufgemacht, unserem heutigen Nachmittagsprogramm. Genau beim Losfahren hat uns ein gscheiter tropischer Regenguss erwischt, der feinerweise genau 1h gedauert hat, also genau PÜNKTLICH zum Beginn der Führung schon wieder zu Ende war. Das ist hier mit den Stürmen oft so ... fangen an, wüten kurz gscheit, und nach oft 10 Minuten ist alles vorbei. Grundsätzlich muss man - wiedermal - anbringen dass wir hier in Australien Wetterglück, Wetterglück und nochmal Wetterglück haben. Ich befürchte zwar nachwievor uns wirds ab in 2-3 Tagen einregnen, weil doch noch Regenzeit im Norden ist, aber egal, die Bilanz im Ganzen kann einfach nicht mehr negativ werden. Sehr fein.

Caro mit Croco
Im Wilderness-Park hat dann eben um 16:00 Uhr eine kleine, 1-stündige Tour angefangen, geleitet von so einem recht sympathischen ca. 30-jährigen Burschen, in klassischem Ranger-Outfit. Aber hat perfekt gepasst das ganze. An Leuten waren wir ca. 20-30 alles in allem, nicht zuviel, aber auch nicht zu wenig. Er hat uns eine Menge über Krokodile erzählt während der Führung, und auch zu jedem einzelnen der Tiere ein Geschichte gewusst. Gestartet hat das ganze gleich mit einem "Crowd-Pleaser" ... aufgetaucht ist er gleich mal mit 2 Baby-Krokodilen, die er einfach so mal die Runde gegeben hat. Feinerweise ist Caro dann gleich als zweite Person drangekommen, was ihr anscheinend so dermassen gefallen hat, dass das Baby-Krokodil jetzt den Namen "Gwen" trägt. Ich habe dazu keine Meinung ... ausser: "Gwar!" hätte ich besser gefunden! :)

Schni-Schna-Schnappi!
Jedenfalls gabs dann gleich ein sehr beeindruckende Fütterung, während der er tote Fische und tote Hühner ins Gehege reingeworfen hat. Wenn ich "Gehege" sage, mein ich kein so modernes Hochsicherheits-Gehege wie es in Freizeitparks gibt ... sondern ihn hat genau ein popliger Maschendrahtzauf von ca. 25 riesigen Salzwasser-Krokodilen getrennt. War SEHR beeindruckend muss ich sagen, schon allein wenn so ein 5-6 Meter teil sich nach einem toten Huhn hechtet ... und das Zuschlagen der beiden mächtigen Kiefer klingt als würde man 2 riesige Holzplatten aufeinanderschlagen ... macht was her. Und macht vorallem Hoffnung dass wir einem auch nur halbsogrossen Tier wie heute auch nicht im Entferntesten jemals auf dem Rest unserer Reise begegnen. Weil wie Caro beim "Red  Baron" (das grösste Krokodil dass sie dortn haben ... ich glaube 7 Meter oder so) gemeint hat: In DAS würde sie 1:1 genau ohne Probleme einfach nur reinpassen, der könnte sie genau so einfach schlucken ... so gross war das Ding. Und wieder: Getrennt von einem durch einen kleinen, billigen, alt und instabilaussenden Maschendrahtzaun.

Dr. Dolittle, Nr. 1
Sind dann eben noch einige Gehege weiter gegangen ... an Krokodilen vorbei wo "Extremely Dangerous!" draufstand oder "Keep away from the Fence!" oder Sonstiges gleiches. Alles aber sehr sehr toll. Vorallem der Umstand, dass der Park ansich wirklich ganz einfach gehalten ist, kein grosses Schnick-Schnack-Werk drumherum, sondern einfach nur die Gehege mit den Reptillien, hat das Ganze sehr authentisch wirken lassen müssen wir beide sagen. Nach der eigentlichen Führer haben wir uns dann noch 45 Minuten lang sonstiges Getier angeschaut ... Känguruhs, Wallabys, Unmengen an Vögeln, wiedermal Emus, Dingos (die echt wie knuffige Hunde aussehen), Alligatoren (die im Gegensatz zu den Salzwasserkrokodilen wie Spielzeug aussehen), Flughunde, Kookaburras, etc etc. Caro hat immer wieder versucht wieder ihren Frieden mit der Tierwelt zu schliessen und hat auf jedes Tier dass nicht flüchten konnte (und nachdem sie alle in Gehegen waren waren das so ca. ALLE) einreden angefangen. Der grad zwischen "Oh, ich glaube dem gefällt das!" und "Ich glaube der Vogel versucht sich vom Ast zu stürzen!" war sehr schmal muss ich sagen. Aber immerhin, war nett zum anschauen muss ich sagen. 

Dr. Dolittle, Nr. 2
Sind dann nach Parkschliessung (das ganze Spektakel hat nur 2h gedauert, ist ja schliesslich Wet-Season hier im Nordwesten) nach eineml kurzen Tankstopp wieder retour an unseren Campingplatz gefahren und haben mit dem üblichen Abendprozedere begonnen: Chillen, Essen kochen, Aufräumen, Duschen (welches hier recht spannend ist ... man hat immer Gesellschaft von Spinnen, Käfern, Kakerlaken, Vögeln, Echsen, etc. ... aber man gewöhnt sich dran ... und ist auch recht nett wenn man nicht alleine Duschen muss :)), Internetln, Backgammon, etc.

Morgen erwartet uns glaub ich der härteste Auto-Tag des Urlaubs ... vor uns liegen 1.044km, die ganze Strecke bis rauf nach Kununurra. Wir werden versuchen das an einem Tag zu schaffen, weil dazwischen einfach NIX ist und wir somit einen Tag komplett für's Fahren benutzen können. Somit bitte auch nicht wundern wenn man in den nächsten Tagen nix hört, jetzt gehts für 2-3 Tage ab in die Pampa ... vielleicht länger, wenn wir danach gleich in den berühmten Kakadu-Nationalpark starten. Wer weiss, schau ma mal, aber da müssen wir erst auf's Wetter waren. In diesem Sinne, schönen Abend, liebe LeserInnen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen